Novomatic steckt Millionen in Technik
Neue Spielautomaten, Ausbau des Online- Geschäfts und in den USA Pläne für Casinos Austria
Beim heimischen Glücksspielriesen NoVomatic ist jetzt einmal Durchschnaufen angesagt: In den letzten Jahren wurden rund 150 Beteiligungen dazugekauft. Der Umsatz der Gruppe kletterte 2017 auf 4,8 Miliarden Euro (+ 10%), fast 30.000 Mitarbeiter werden beschäftigt. Wachsen will man in den USA und Online.
Heuer wird die Novomatic AG noch einmal 900 Millionen Euro investieren. So werden z. B. in Deutschland wegen neuer Gesetzeslage 100.000 Automaten ausgetauscht, und der Kaufpreis für die Mehrheit an der australischen Ainsworth muss bezahlt werden. Zur Gruppe, die im Alleineigentum des Milliardärs Johann Graf steht, gehören 300 Beteiligungen, darunter auch die Schweizer ACE Casino Holding und die in Tschechien und der Slowakei tätige Gryphon Invest AG, die als „ Schwestern“der Novomatic zusammen über 2 Mrd. € zum Gruppenumsatz beisteuern.
Stolz ist Novomatic- Chef Harald Neumann darauf, dass man jetzt in den USA in allen Bundesstaaten für Glücksspiel lizenziert ist. Der Marktanteil bei Automaten liegt aber erst bei fünf Prozent, es gibt landesweit rund eine Million Geräte.
Ausgebaut wird das Online- Geschäft, das momentan erst 7% vom Umsatz der Novomatic AG ( 2,6 Mrd. €) ausmacht. Hier erwartet Neumann in Europa in den nächsten fünf Jahren eine einheitliche gesetzliche Regelung. Derzeit gibt es Län-
der, wo es Lizenzen gibt ( England, Frankreich), in anderen ist Glücksspiel im Internet verboten oder es gibt nur einen Monopolanbieter ( in Österreich die Casinos Austria, siehe Interview). Dazu kommen noch viele illegale Anbieter.
60% des Umsatzes macht Neumann mit dem Betrieb von Casinos, 40% mit der Produktion und dem Verkauf von Automaten und Casino- Technologie. Produktionsstätten gibt es in Gumpoldskirchen ( NÖ) und in Tschechien, in Österreich beschäftigt Novomatic 3500 Mitarbeiter, rund 200 kamen im Vorjahr dazu.
Auf der alljährlichen großen „ Gaming- Messe“in London stellte Neumann klar, dass die Novomatic in den nächsten Jahren nicht an die Börse gehen wird. „ Wir haben das überlegt, aber wieder verworfen.“