Die verflixte 9
Doppel- Weltmeister Wolfgang Kindl führt ein ganz starkes Herren- Team in Pyeongchang an Für eine Medaille müssen Österreichs Rodler die Schlüsselstelle im Südkorea- Eiskanal meistern
Wir haben ein starkes Herren- Team am Start. Alle drei haben gezeigt, dass sie eine Medaille holen können“, sagt Rodel- Cheftrainer Rene Friedl.
Der deutsche ExEuropameister sprach das Herren- Trio mit DoppelWeltmeister Wolfi Kindl, Reinhard Egger und David Gleirscher an.
Natürlich ist Rodel- König Kindl der heißeste Anwärter auf einen Podestplatz: „ Die ersten Spiele waren zum Eingewöhnen, bei den zweiten habe ich gewusst, worum es geht. Jetzt will ich eine Medaille holen.“ Auch das Umfeld ist schon ganz im Olympia- Fieber. Der zukünftige Schwiegerpapa Franz organisiert im Innsbrucker Gasthaus „ Bierstindl“ein Public Viewing. „ Hauptsächlich für Freunde, Verwandte und Bekannte, es ist aber für jeden offen“, sagt der Tiroler, der im Sommer seine langjährige Freundin Elena heiraten wird. Kindl und Co. wollen eine Durststrecke beenden. Seit 1992 sind die rot- weiß- roten Rodler zwar Garanten für olympisches Edelmetall. Die bislang letzte Herren- Medaille eroberte aber Markus Prock mit Bronze 2002.
Der jetzige Rodel- Boss weiß genau, wo im Südkorea- Eiskanal das Rennen entschieden wird: „ Die Kurve neun ist trickreich. In der Trainingswoche waren zwei von drei fehlerfreien Läufen gut. Bei Olympia warten gleich vier Durchgänge.“
Das Problem für die Kufenflitzer sei dabei, dass sie mit Tempo 125 die Schlüsselstelle nur gegen das eigentliche Fahrgefühl meistern können.
Da gilt es die richtige Mischung zwischen Risiko und Kalkül zu finden. Da es bei den Rodlern oft um Tausendstel geht, versuchen die Besten im Blindflug zu fahren. Kindl gilt als einer der größten Draufgänger: „ Hier muss man mit Kopf fahren. Ein paar mal schauen, schadet nicht.“
DIE BAHN IST NUR MIT KOPF ZU MEISTERN, RISIKO ALLEIN HILFT NICHT. WOLFGANG KINDL