Bessere Unterstützung für die Lehrer „ Skikurse müssen wieder Pflicht sein“
62 Prozent der Österreicher geben an, gar nicht Ski zu fahren Experten sehen Gründe dafür in zu wenig Wintersportwochen
st Österreich als SkiNation bald Geschichte? Die Zahlen sprechen eine traurige Sprache: Gab es Ende der 80er- Jahre noch 43 Prozent Ski- Verweigerer, so geben in einer aktuellen Umfrage des Instituts für Freizeit- und Tourismusforschung schon 62 Prozent der Österreicher an, nie Ski zu fahren. „ Das ist eine Erhöhung um fast 50 Prozent. Der Ausstieg vom Skisport findet demnach statt!“, sagt Instituts- Leiter Peter Zellmann, der eine der Ursachen in der Reduktion der Schulskikurse sieht. Die oft der Einstieg in den Schneesport sind. Seit 1990, als die Wintersportwochen durch Sommersportwochen p und später auch durch Sprach- oder Projektwochen ersetzbar wurden, hat sich die jährliche Teilnehmerzahl an Skikur- sen von 250.000 Schülern auf 130.000 fast halbiert! Was Stars wie Armin Assinger auf den Plan rufen: „ Skikurse müssen wieder Pflicht sein. Dabei geht es nicht ums Skifahren an sich, sondern vor allem darum, dass unsere Kinder das lässige Element Schnee spüren und kennenlernen!“
Aktuell gibt es für Wintersportwochen viele Hürden, wie etwa die 70- Prozent- Regel, nach der sieben von zehn Kindern teilnehmen müssen, damit ein Skikurs zustande kommt.
Vor allem im Osten wird diese oft unterschritten. „ In den Ballungszentren leben viele Kinder mit Migrationshintergrund, die kaum Bezug zum Wintersport haben“, sagt Marco Cerny, Projektleiter der gut laufenden Servicestelle Wintersportwochen. „ Wichtig ist es, die Rahmenbedingungen für die Lehrer zu verbessern.“Für den verantwortungsvollen 24- StundenJob als Kursleiter gibt es rund 130 Euro netto extra, aufwendige Orga- nisation und komplizierte Abrechnung inklusive.
„ Ich fahre nächste Woche mit einer zweiten Klasse nach Mariazell, und wir haben diesmal fast nur Anfänger“, bestätigt ein AHSLehrer in der Brigittenau die Entwicklung.
„ Die Kosten für die Familien sind natürlich ein Thema, aber es gibt Zuschüsse und Aktionen, mit denen wir massiv gegensteuern“, meint Franz Schenner, Sprecher der Allianz Zukunft Winter. „ Weil ja auch die Seilbahnen und Regionen Interesse daran haben.“
Schaden für die Volkswirtschaft
Denen langfristig enormer Schaden droht! Denn laut einer Studie von SportsEconAustria beträgt die Wertschöpfung aus dem heimischen Wintersport sechs Milliarden Euro brutto und bringt rund 185.000
Arbeitsplätze.