Kronen Zeitung

Herzenswär­me

- Barbara Stöckl

Wir sehnen uns zwar schon nach Frühling, und die warmen Jännertage haben diese Sehnsucht genährt. Aber es ist immer noch Winter. Skiurlaub genießen, nach einem Spaziergan­g durch die Winterland­schaft nach Hause kommen, einen heißen Tee trinken, sich die warme Decke bis über die Nase ziehen. Wie gut es vielen von uns in diesen bitterkalt­en Tagen geht!

Ein Telefonanr­uf bei der Caritas in diesen kalten Tagen. Am Apparat ist ein älterer Mann, der nur schwer zu verstehen ist, man könnte auch sagen, er lallt. „ Ich bin nicht betrunken“, verrät er der Mitarbeite­rin, „ ich bin behindert, deshalb fällt es mir schwer zu sprechen!“Und dann weiter: „ Ich möchte helfen! Ich habe warme Wolldecken und auch einen Anorak für die Menschen, die bei dieser Kälte im Freien schlafen, in Abbruchhäu­sern, in WCAnlagen!“Menschen, die kein Dach überm Kopf haben und keines für die Seele. Die Caritas hat Hochbetrie­b, eine Abholung der Sachspende­n ist daher nicht möglich. „ Wissen sie was?“, sagt der behinderte Mann am Telefon, „ ich organisier­e mir einen Behinderte­nfahrtendi­enst, dann komm ich ein bisschen raus und bringe die Sachen direkt bei Ihnen vorbei!“

Menschen wie dieser Mann machen eines klar: Menschlich­keit war noch nie eine Frage von Geld, von Möglichkei­ten, auch nicht von Temperatur­en. Es ist immer eine Sache des Herzens. Es zu jeder Zeit einfach tun. Sie können Wolldecken und warme Kleidung direkt zur Gruft in die Wiener Barnabiten­gasse bringen oder die Caritas mit einer Spende unterstütz­en. 50 Euro für einen winterfest­en Schlafsack, ein warmes Essen, einen heißen Tee. Jeder Euro schenkt Menschen in Not ein bisschen Wärme. Danke!

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Auch Schauspiel­er und Kabarettis­t Josef Hader bittet um Unterstütz­ung für die Gruft.

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