Verrücktes Treiben am Rosenmontag
Der Fetzenzug im oberösterreichischen Ebensee und das Faschingsrennen im steirischen Krakau sind morgen, Montag, wahre Publikumsmagneten im närrischen Finale!
Damisch Montag sagen die Bewohner des Krakautals in der Steiermark, Faschingmontag heißt er in der Salzkammergut- Gemeinde Ebensee in Oberösterreich. Aber egal, wie man den Rosenmontag auch nennt: In diesen zwei Gemeinden ist er seit Jahrzehnten ein Traditionstag!
Durch den Lärm und das Getöse beim traditionellen Faschingsrennen wollen die Krakauer jedes Jahr die Dämonen des Winters verscheuchen. Schon zeitig bei Tagesanbruch laufen der sogenannte Wegauskehrer, der Heanagreifer und die Schellfaschinge gefolgt von den Glockfaschingen mit lautem Geschrei aus, um als „ Die Schönen“diesen alten Brauch im Dorf anzukündigen. Ihrem Vorlaufen folgen die Vetteln, und vor jedem Haus ziehen sie gemeinsam Kreise, laufen dabei „ ein Radl“– weite Kreise – und werden vom Kuhglocken- Geläut der Glockfaschinge laut begleitet.
Und was frühmorgens schon startet, das muss der Tradition und dem Aberglauben nach um spätestens 19 Uhr mit dem Gebetsläuten der Kirchenglocke beendet sein, damit – wenn man der Sage glaubt – das Ross nicht vom Teufel geholt wird. Die Männer – Frauen
dürfen nicht mitlaufen – müssen also richtig Gas geben, damit sich alle Hausbesuche an diesem Tag auch wirklich ausgehen!
Ab und zu schwindelt sich eine Frau dazu
Ausschließlich Männer laufen auch im oberösterreichischen Ebensee mit, wenn an jedem Rosenmontag der Fetzenzug auf dem Programm steht. Wobei: Ab und zu sind hier auch Frauen dabei. Aber das sieht man nicht.
Um in der Faschingszeit als Bürger jeder Schicht der Obrigkeit humorvoll die Meinung zu sagen, kleidete man sich schon vor über 120 Jahren in alte Frauenkleider, die mit angenähten Fetzen für Aufsehen sorgten.
Ein Hut mit einem Vogel auf dem Kopf
Als Parade marschiert man schließlich durch den Ort, wo Schaulustige die Straßen säumen. Beobachtet und beklatscht werden dabei die Kostüme, die stets eines gemeinsam haben müssen: Jeder „ Fetzn“braucht den Hut mit dem Vogel auf dem Kopf, den zerrissenen Schirm, alias Parapluie, und die Loavm, also die hölzerne Maske. Diese trägt man auch deshalb, um beim Austadeln, also beim lustigen Beschimpfen berühmter Menschen und Einheimischer, nicht erkannt zu werden!