„ Humor kann Leben retten!“
Kabarettist Wolfgang „ Fifi“Pissecker über Billy Wilder, Hollywood und was nicht geklappt hat
Sie haben mich zum Rollenstudium- Spaziergang in die verschneiten Weinberge eingeladen!
Ja, die sind meine zweite Heimat in meiner Heimat Perchtoldsdorf. Die liebe ich, die kenn ich seit meiner Kindheit, und das ist für mich ein Ort zum Entspannen, zur Inspiration, und hier spüre ich eine ganz starke emotionale und spirituelle Verbundenheit.
Und offensichtlich auch eine zu ihren Rollentexten!
Genau! Da hast deine Ruh, kannst dich auf ein Bankerl setzen, Text lernen, korrigieren. Aber manchmal komme ich auch einfach nur her, um den Kopf klar zu bekommen. Vor dem Frühstück eine Weinbergrunde drehen – da fangt der Tag gleich ganz anders an!
Beruflich gehts bei Ihnen meist lustig zu. Privat auch?
Was ich privat gern hab, ist auf jeden Fall ein guter Schmäh! Dadurch, dass ich sehr früh mit 20 Jahren mit dem Tod meines Vaters konfrontiert war, entwickelst du dich schon anders. Da bekommt das Ganze eine gewisse Tiefe, und daher beschäftige ich mich auch oft abseits der Kabarettbühnen im Rahmen von Lesungen und Vorträgen mit ernsteren Dingen des Lebens.
Worüber können Sie immer wieder herzhaft lachen?
Monty Python, die mich stark geprägt haben, auch über Loriot oder sämtliche Billy- Wilder- Komödien!
Lachen Sie viel?
Jeder Tag, an dem du nicht lachst, ist ein verlorener, hat schon Charlie Chaplin gewusst. Lachen muss sein, auch über sich selber. Das ist Medizin. Man unterschätzt oft die Energie, die Lachen bewirken kann. Ich bin der Meinung, dass viele Menschen ohne Humor nicht überlebt hätten. Humor kann Leben retten!
Wird man als Kabarettist und Schauspieler nicht oft in Schmäh- Rollen gedrängt?
Ja, die Punzierung des Komikers hat man, und deswegen ist es umso schöner, wenn ich wie damals bei „ Tatort“und „ Trautmann“oder jetzt bei den „ Vorstadtweibern“einmal eine andere Figur darstelle, wo die Leute dann sagen: „ Da schau her! Ich hab gar ned gewusst, dass er das auch kann!“
Hören Sie das denn oft?
( lacht) Ich würd mich freuen, wenn die Leute es öfter sagen würden, sprich ich öfter zu sehen wäre. Aber bei meiner Karriere darf ich mich nicht beklagen. Nur beim Film wäre immer mehr drinnen gewesen! Warum das nicht geklappt hat, weiß ich nicht genau.
Wer weiß, was noch alles auf Sie zukommt! Vielleicht hier in den Weinbergen . . .
( lacht) Genau! Der Hollywoodproduzent! Der mich nach dem Weg nach L. A. fragt ( lacht)! Nein, ich bin zufrieden. Viel wichtiger als Erfolg ist doch Lebensqualität – und ehrlich: Was geht über einen Spaziergang hier in den Weinbergen?