„ Das fühlt sich an wie ein Märchen!“
David Gleirscher gewann für Österreich erstes Rodel- Gold im Herren- Einer seit 50 Jahren Im Weltcup nie auf dem Podium, in Südkorea raste der Tiroler gestern zum Olympiasieg
Eswar einfach ein Megagefühl. Die Teamkollegen sind dagestanden, alle haben wild gejubelt. Da habe ich es erst realisiert, dass es gereicht hat. Weil mein Visier angelaufen ist, ich den Einser nicht gesehen habe“, schilderte David Gleirscher die Zieldurchfahrt im vierten und letzten Lauf.
In diesem Moment hatte sich der Tiroler zumindest Bronze gesichert. Oben am Start standen noch US- Boy Chris Mazdzer ( 2.) und der deutsche Triple- Olympiasieger Felix Loch ( 1.). „ Dass Chris und Felix noch zurückfallen, war die Krönung. Ich bin sprachlos, es wird ein paar Tage
dauern, bis ich kapiert habe, was da passiert ist“, sagte der 23- Jährige, der sich erst im letzten Moment gegen Bruder Nico und Armin Frauscher für Olympia qualifiziert hatte.
Verständlich. Das Muskelpaket hatte vor den Winterspielen noch nicht einmal einen Stockerlplatz im Weltcup auf dem Konto: „ Das fühlt sich alles wie ein Märchen an.“
Vielleicht war genau dieses Wurschtigkeitsgefühl das Erfolgsgeheimnis. Der Vater des sieben Monate alten Leon blendete einfach aus, , dass es in Süd- korea um Olympia- Gold geht: „ Die Familie hat mir gesagt, ich soll oll ruhig bleiben. Ich muss ehrlich sagen, dass ss ich als Halbzeit- Zweiter gut geschlafen habe.“
Vielleicht ist ihm der Südkorea- Eiskanal mit seiner so tückischen Kurve neun auch nur auf den Leib geschneidert. David knallte in der Testwoche im November einen inoffiziellen Bahnrekord aufs Eis: „ Im Training hatte ich dort einige Schwierigkeiten, zum Glück habe ich im Rennen die Stelle stets gut gemeistert“, gestand Gleirscher, der 50 Jahre nach Manfred Schmid 1968 Einsitzer- Gold wieder nach Österreich holte.