DANKE, DAVID!
Ein wenig sauer wirkte Franz Klammer anfangs an diesem Sonntag. Österreichs ewiger Abfahrts- Kaiser war natürlich vor allem wegen der Herren- Abfahrt nach Pyeongchang gekommen. Die er nach der Verlegung auf Donnerstag jetzt aber erst recht versäumt, weil er seinen Rückflug bereits davor gebucht hat. Doch knapp vor 23 Uhr Ortszeit war auch seine Enttäuschung restloser Begeisterung gewichen. „ Wahnsinn, jetzt geht’s dahin“, jubelte der 64Jährige und hob sein Glas Weißwein auf David Gleirscher.
Klammer war 1976 als haushoher Favorit in die OlympiaAbfahrt in Innsbruck gegangen. Er hielt damals dem enormen Druck stand. Deutschlands Doppel- Olympiasieger Felix Loch gestern nicht. Womit er den Weg frei machte für eine der größten rot- weiß- roten Sensationen in der Geschichte von Winterspielen: Gleirscher, 23jähriger Tiroler, der davor nie auf einem Podest gestanden war und sich erst im allerletzten Moment im Duell mit Bruder Nico für Pyeongchang qualifiziert hatte, ist Olympiasieger! Eine Geschichte, wie sie fast nur der Sport schreiben kann. Oder wie es David, merklich gerührt, selbst formulierte: „ Es fühlt sich an wie im Märchen!“
Zu dem gestern das ganze Land gratulierte. Etwa auch ExSlalomstar Reini Herbst, der 2006 selbst Olympia- Silber holte und jetzt als Polizei- Spitzensportkoordinator für Polizeisportler wie den neuen RodelHelden zuständig ist. Die Worte, die Herbst in offizieller Funktion an Gleirscher richtet, kann man diesem auch stellvertretend für ganz Österreich sagen:
DANKE, DAVID!