Österreich schwächt sich selbst
Michaela Kirchgasser, die rot- weiß- rote Hoffnung fürdie Damen- Kombi, kam nicht mit nach Südkorea – ihr„ Platz“beim Olympia- Rennen wird aberwohl frei bleiben
Michaela Kirchgasser stellte das Foto eines Kaminfeuers hinter einer kuscheligen Decke in die sozialen Medien. Mit dem heute so üblichen Schlagwort „ Homesweethome“.
Die „ Schoko- Beauty“genießt offensichtlich die Zeit zu Hause. Obwohl sich die 32- Jährige den Februar dieses Jahres ganz und gar nicht so vorgestellt hatte. Olympia stand am Plan der Filzmooserin, ihr letzter Auftritt auf der großen SkiBühne mit der Hoffnung auf glitzerndes Abschieds- Geschenk von Pyeongchang.
Aber Kirchgasser wurde nicht in das elfköpfige Aufgebot der Alpin- Damen für die Spiele in Südkorea nominiert. Das Leistungsbild hatte nicht entsprochen. „ Das tut immer noch weh“, muss Damen- Boss Jürgen Kriechbaum zugeben, „ es war eine sehr emotionelle Angelegenheit. Aber wir hätten einfach mehr Startplätze gebraucht.“
Kirchgasser fiel dem Trend zur Spezialisierung im Damen- Lager zum Opfer. Um die vier Grund- Disziplinen mit vier Fahrerinnen gut besetzen zu können, kam der Damen- Chef bei der Nominierung schon an die Grenzen seines Start-
DER PLAN IST, DASS WIR ALLE RENNEN VOLL BESETZEN. OB’S UNS AUCH IN DER KOMBI GELINGT? DAS WIRD SCHON ETWAS SCHWIERIG WERDEN. JÜRGEN KRIECHBAUM
plätze- Potenzials – da wurde die Luft für eine reine Kombiniererin ohne Ergebnis ( keine Zielankunft 2018) dünn. Zu dünn. „ Kirchi wäre unsere Hoffnung in der Kombi gewesen. Schade. Aber wir mussten Abstriche machen“, so Kriechbaum.
Skurril freilich: Beim Olympia- Kombi- Bewerb der Mädels, dem letzten Damen- Rennen in Pyeongchang, wird Kirchgassers Platz ( sehr wahrscheinlich) frei bleiben! Neben den als fix geltenden Starterinnen Ramona Siebenhofer und Ricarda Haaser wird noch Stephanie Venier dabei sein – der vierte Startplatz ist aber nach den momentanen Überlegungen verwaist. Wie 1998 in Nagano, als im Riesentorlauf nur drei, im Slalom nur zwei Damen an den Start gegangen waren.
Angedacht war der Kombi- Start von Stephanie Brunner, doch ihr fehlt ein Abfahrtsstart. Die Europacup- Abfahrt im Jänner in Zauchensee musste abgesagt werden.