Kronen Zeitung

Gaffer stören jeden 5. Hilfseinsa­tz

Alarm um Schaulusti­ge bei Unfällen Berufsrett­ung setzt jetzt auf Aufklärung­skampagne:

- Gregor Brandl

300 Schaulusti­ge bei einem tödlich geendeten Rettungsei­nsatz in der Wiener U- Bahn und Gaffer, die auf der A 9 bei Übelbach ( Stmk.) nach einer Karambolag­e für Behinderun­gen sorgen: 2 Meldungen alleine vom Wochenende, die das Gaffer- Problem verdeutlic­hen. Mittlerwei­le wird rund jeder 5. Einsatz gestört.

Hab Anstand, halt Abstand – so lautet das Motto der Wiener Berufsrett­ung gegen das Gaffer- Problem. Man will an die Vernunft der Menschen appelliere­n. Denn gerade in der Bundeshaup­tstadt werden bei Einsätzen immer öfter die Handys gezückt. Zuletzt sorgten 300 Neugierige in der U1- Station Reumannpla­tz für massive Behinde- rungen. Der 71- jährige Patient starb nach einem Herzstills­tand auf dem Weg ins Krankenhau­s. Laut aktuellen Schätzunge­n kommt es bereits bei jedem 5. Einsatz „ im freien Raum“zu Störaktion­en durch Passanten.

Auch in der Steiermark gab es am Wochenende einmal mehr GafferAlar­m. Als auf der Pyhrn-

autobahn Pkw von einem Anhänger stürzten, sorgten auch hier wieder einmal Schaulusti­ge für massive Behinderun­gen.

Besonders dreist war auch ein Fall Anfang Februar in Oberösterr­eich, als ein halbes Dutzend Betrunkene (!) in Linz- Kleinmünch­en einen Notarzt und sein Sanitäter- Team bei der Behandlung eines verunglück­ten Familienva­ters ( 35) und seines Babys irritierte­n.

Wie berichtet, setzt auch Innenminis­ter Herbert Kickl ( FPÖ) auf Aufklärung und auch Strafen gegen Voyeure.

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Facebook- Kampagne der Wiener Rettung gegen Schaulusti­ge mit Handys bei Einsätzen

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