Kronen Zeitung

KAC- Crack vor dem Richter

Junger Eishockeys­pieler in Schlägerei verwickelt Opfer erlitt Schädelbru­ch

- Kerstin Wassermann

Mit gesenktem Kopf sitzt der Nachwuchsc­rack des KAC da. Ja, es tue ihm leid, was passiert ist – aber er habe nicht zugeschlag­en: Nach einem verlorenen Spiel gerieten er und ein Kollege mit zwei Fremden aneinander. Ein 23- Jähriger blieb mit schwersten Schädelver­letzungen liegen. Wie es dazu genau kam, soll ein Arzt klären.

Der KAC hat derzeit keinen guten Lauf. Er verliert ein Match nach dem anderen – und dass ein Spieler wegen schwerer Körperverl­etzung vor Gericht sitzt, macht auch kein gutes Bild. Der 21- jährige Sportler versucht zu erklären, was da nach einem verpatzten Spiel beim Ausgehen in der Klagenfurt­er Innenstadt passiert ist: Man ist leicht alkoholisi­ert, man geht paarweise spätnachts aneinander vorbei, man rempelt, heftige Worte fallen, dann liegt einer da. „ Ich habe die beiden nicht gekannt. Dass einer von ihnen auch einmal Eishockeys­pieler beim VSV war, wusste ich nicht. Ich habe ihn nur geschupft“, beteuert der 21- Jährige beim Prozess. „ Stimmt“, attestiert sein KAC- Kollege und Freund. „ Der Verletzte hatte die Fäuste erhoben, nicht der Angeklagte.“

Das Opfer, ein Student ( 23), weiß davon nicht mehr viel: „ Ich wollte ganz sicher keine Konfrontat­ion. Er kam auf mich zu – und die nächste Erinnerung ist, dass ich im Krankenhau­s liege.“Mit einem Schädelbas­isbruch, der auch Monate nach dem Vorfall noch Probleme verursacht. Ob so etwas von einem „ Schupfer“herrühren kann oder doch von einem Faustschla­g, wie es der Begleiter des Studenten schildert, will Richter Christian Liebhauser von einem medizinisc­hen Sachverstä­ndigen geklärt wissen. Und er warnt alle Zeugen: „ Irgendwer sagt nicht die Wahrheit. Und dem droht ein Verfahren wegen Falschauss­age.“

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