Mutter erdrosselt: Strafe wurde erhöht
Ein „ Affektsturm“löste die Tat aus
„ Ich habe das nicht absichtlich gemacht, ich wollte das nicht. Dass meine Mutter weg ist, ist mein größter Schmerz“, jammerte der Angeklagte vor Gericht. „ Dann verstehe ich nicht, wieso Sie sie erwürgt haben“, konterte der Richter. Der 54- jährige Inder wurde wegen Totschlag nun zu sechs Jahren Haft verurteilt.
Der Mann war vor 30 Jahren nach Österreich gekommen und hatte 2005 seine Mutter nachgeholt. Der Sohn meinte es nur gut, er wollte die Frau, die auf Unterstützung angewiesen war, betreuen und pflegen.
Doch bald gab es Probleme. Die 80- jährige Frau kritisierte ihren Sohn ständig und konnte sich auch an das Leben in Wien überhaupt nicht gewöhnen. Die Ehe des Mannes zerbrach wegen des ständigen Streits. Vijai Saini zog mit seiner Mutter in eine neue Wohnung. Der Frau passte auch hier vieles nicht und sie kritisierte weiterhin ihren Sohn. „ Plötzlich habe ich für einen Moment meinen Verstand verloren“, gestand der Angeklagte. Mit einem Schal erdrosselte er die Frau.
Wegen Totschlag verhängte das Erstgericht fünf Jahre Haft. Nun, beim Oberlandesgericht, wurde die Strafe auf sechs Jahre erhöht. Vorsitzender Christian Dostal: „ Was ursprünglich gut gemeint war ( die Frau nach Wien zu holen, Anm. d. Red.), ist in einem Affektsturm zu Ende gegangen. Man muss der Allgemeinheit aber zeigen, dass solche Handlungen eine empfindliche Sanktion nach sich ziehen.“