Schon mit dem ersten Ton ein Opernstar
Auf einzigartige Weise entführt Julia Lezhneva in die Welt der Barockmusik – am 17. 2. tut sie das bei „ Great Voices“im Wiener Konzerthaus
Als sie zum ersten Mal ihre Stimme erklingen ließ, da hätte sie der Arzt vor Schreck fast fallen gelassen, so laut, so volltönend brüllte das Neugeborene in seinen Armen. Und so meinte er zu Julia Lezhnevas Mutter: „ Die wird garantiert einmal eine Opernsängerin.“
Lachend erzählt die sympathische Russin diese Anekdote aus ihrer Kindheit. Denn heute scheint es ganz selbstverständlich zu sein, dass bereits in dem ersten Ton ihre ganze Zukunft steckte. Mit 28 Jahren gehört die Sopranistin zu den gefeiertsten Jungstars der Musikwelt.
Selbstverständlich war das nicht: Julia Lezhneva kam auf Sachalin zur Welt, einer kleinen Insel am äußersten Zipfel von Russland. „ Dort hat man von Oper nicht viel gewusst. Ich habe aber immer gerne gesungen, im Kindergarten und dann in der Musikschule“, erzählt sie. Weil ihre Eltern das Talent der Tochter erkannten, zogen sie mit ihr schließlich nach Moskau. „ Ich war damals sieben – und der Umzug ist mir nicht ganz leichtgefallen. Mir hat die Natur gefehlt und meine Freunde. Aber ich hatte plötzlich großartige Lehrer – und habe angefangen zu verstehen, was Oper wirklich bedeutet.“
Früh in ihrer Ausbildung entwickelte sie bereits eine besondere Leidenschaft für Barockmusik. „ In dieser Musik spürt man immer ein Stück von sich selbst. Ihr gelingt es, Kraft und Energie in einem in Harmonie zu bringen. Für mich ist es wie ein Traum, eine große Ehre, diese Musik singen zu dürfen.“
Am 17. 2. tut sie das im Zuge des „ Great Voices“Zyklus im Wiener Konzerthaus – von Telemann über Vivaldi bis hin zu dem von ihr wiederentdeckten Carl Heinrich Graun.