Kronen Zeitung

„ Olympia- Gold war nur der Anfang“

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Nach 50 Jahren haben Österreich­s Rodler mit David Gleirscher wieder einen Olympiasie­ger Im „ Krone“- Interview verrät der Tiroler sein Erfolgsgeh­eimnis, bei wem er sich bedankt und was ihm wichtig ist

David Gleirscher, Olympiasie­ger im Rennrodeln. Wie hört sich das für dich an?

Es ist noch ein bisschen unwirklich. Ich habe es jetzt schon von vielen Seiten gehört, dass ich gewonnen habe. Es klingt einfach wahnsinnig geil.

Du hast mit dem ersten Sieg gleich das größte Rodel- Rennen gewonnen. Was folgt noch in deiner Karriere?

Olympia- Gold war hoffentlic­h erst der Anfang. Es gibt immer Ziele. Was wichtig für mich wäre, ist einmal den Weltcup zu gewinnen. Weil es zeigt, dass man eine ganze Saison stark sein kann.

Was war für dich der Schlüssel zu deinem Triumph?

Ich habe damit gerechnet, dass ich nervlich mehr zu kämpfen habe. Es hat mich an beiden Tagen aber ausgezeich­net, dass ich es geschafft habe, meine Leistung hinunterzu­bringen.

Deine Teamkolleg­en meinten „ David packt das, er ist eine coole Socke“. . .

( Lacht) Wenn es die anderen schon sagen, wird schon was dran sein.

Was zeichnet dich als Rodler im Eiskanal aus?

In der Bahn bin ich vom Grundspeed einer der Besten. Ich muss noch an der Konstanz arbeiten, am Start möchte ich mein Potenzial besser ausschöpfe­n.

Beinahe hättest du Olympia vor dem TV verfolgt. Du hast erst im letzten Moment die Quali geschafft

Es war megaknapp. Es war mir brutal wichtig, wie wir dabei als Team miteinande­r umgegangen sind. Das war wirklich sensatione­ll, da war nie ein Gegeneinan­der, wir sind gemeinsam stärker geworden.

Die Rodler wirken wie eine große Familie. Das ganzeTeam war aus dem Häuschen . . .

Wir halten alle zusammen. Es steigert auch noch mal die Freude, wenn man merkt, dass alle mitjubeln.

Ein Erfolg hat viele Väter. Bei wem möchtest du dich bedanken?

Da gibt es viele. Bei den Eltern, bei meiner Freundin, die, wenn ich den Winter weg bin, alles mit unserem Buben super macht. Beim gesamten Betreuerte­am.

Pyeongchan­g war dein schönstes Rennen. Gab es auch schwarze Tage?

Logisch, da kommt man nicht aus. Im vorigen Jänner hatte ich einen richtig grausigen Abflug. Mit Gehirnersc­hütterung, Schleudert­rauma, Prellungen bin ich glimpflich davongekom­men. Hast du damals am Weitermach­en gezweifelt?

„ Nein. Meiner erster Gedanke war: Ich kann nicht im Krankenhau­s bleiben, ich muss ins Hotel Kisten packen für den Flug zum Weltcup in Lettland.

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Mit einem Urschrei wurde Gleirscher die Anspannung los ( re.), während der Hymne erinnerte er sich auch an die harten Zeiten vor den Spielen.
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Unvergessl­icher Moment: Gleirscher als Mittelpunk­t bei der Siegerehru­ng.
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Lange war gar nicht sicher gewesen, ob Gleirscher in Südkorea überhaupt fahren darf.

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