Das Geschäft mit den Studenten
Viele Studien schafft man nur, wenn man zusätzliche Kurse besucht. Private Institute haben sich auf diese Tests spezialisiert und versprechen mit ihrem kostspieligen Angebot Erfolg im Studium.
Im Brennpunkt GERALD SCHWAIGER, ANNA HASELWANTER, FELIX STIPPLER UND KATHI PIRKER
Nach der Einführung von Studiengebühren für Berufstätige – die „ Krone“hat berichtet – greift die Regierung ein neues Studenten- Thema an: Aufnahmetests für überlaufene Studien wie Jus, Erziehungswissenschaften und Fremdsprachen sind ab Herbst 2019 geplant.
Private Lerninstitute werden sich über diese Regelung freuen, denn sie sind die erste Anlaufstelle, wenn es um die Vorbereitung für schwere Uniprüfungen geht – sehr oft ein teures Unterfangen.
Bereits für das Medizinstudium gibt es einen Auf- nahmetest. Schon bei der Anmeldung muss man 110 Euro blechen. Kostspielige Vorbereitungskurse werden gerne besucht – schließlich will man einen von wenigen Stu-
dienplätzen ergattern. Andere Studien erfordern Prüfungen, die eigentlich gar nicht Teil des Studiums sind, sondern nur ergänzen. Eine beliebte Prüfung ist das kleine Latinum. Betroffen sind vor allem Studenten, die sich in der Schule einer lebenden Fremdsprache widmeten. „ Hinzukommt noch, dass die Lateinprüfung an der Uni Wien immer schwieriger wird“, berichtet Eduard Völker, Leiter des Instituts „ Lernen 8“, im „ Krone“- Interview ( rechts).
Auch mit den insgesamt 42.000 Jus- Studenten lässt es sich gut Geld scheffeln. In Rechtskursen wird man gezielt auf Prüfer und Lerngebiet vorbereitet. Schafft man die Prüfung doch nicht, darf man meist den Kurs – großzügigerweise – zu einem verbilligten Preis besuchen. Dabei stöhnen die rot- weiß- roten Jungforscher auch ohne die Kosten der teuren Zusatzkurse über den kostspieligen Alltag als Student in den Universitätsstädten ( siehe Grafik).