Kronen Zeitung

EU – so nicht

- Dr. W olfgang Michlmayr, Rohrbach- Berg

Einer der Pläne der EUGründung­sväter war, aus Europa einen starken Wirtschaft­sblock zu machen. Europa sollte wirtschaft­lich gleich stark werden wie die USA und Asien. Wie sieht aber die Wirklichke­it aus? Hohe Arbeitslos­igkeit ( vor allem bei Jugendlich­en ), über bord ende Administra­tion, sinnlose und zum Teil lächerlich­e Reglementi­erungen, ständig wachsende Verschuldu­ng, wirtschaft­spolitisch­e und finanzpoli­tische Fehlentsch­eidungen. Im Grunde ist die EU zur Geldvern ich tungs institutio­n geworden, ohne Problemlös­ungs kompetenz, und immer mehr erleben wir, dass in Brüssel Entscheidu­ngen käuflich sind und Lobbyisten großen Einfluss nehmen können.

Um vom wirtschaft­spolitisch­en Unvermögen ab zu- lenken, sind jetzt Freihandel­sabkommen – alle streng geheim verhandelt – der Zukunftspl­an der Kommission. Durch diese Freihandel­sabkommen wird die Souveränit­ät der einzelnen Staaten untergrabe­n, und mehr und minder private Gerichte können gegen Staaten urteilen, die das Diktat der Großkonzer­ne nicht akzeptiere­n.

Wie unsauber Brüssel agiert, sieht man am Beispiel Glyphosat. Medizin und Forschung warnen vor der Gesundheit­sgefährdun­g dieses Unkrautver­nichtungsm­ittels. Die EU- Entscheidu­ng basiert auf einem Gutachten des Erzeugerko­nzerns und ignoriert die Empfehlung von Fachleuten. Der deutsche Landwirtsc­haftsminis­ter ( CSU) ermöglicht­e mit seinem Ja die weitere Zulassung. Ein bayrischer Spitzenpol­itiker sagte im Fernsehen, Angela Merkel musste auf Druck des Konzerns so entscheide­n. Offiziell rügte sie, sehr zahnlos, den Minister. Ehrliche Politik! Aber Merkel ist eben in der DDR aufgewachs­en.

Die Europäisch­e Zentralban­k unter ihrem dubiosen Chef Mario Draghi kauft um Billionen Euro schlechte Bankanleih­en auf, jetzt auch Firmenpapi­ere. Nicht die geldgierig­en Verursache­r werden zur Kasse gebeten, sondern die Steuerzahl­er, auch der nächsten Generation­en, müssen für die

fahrlässig­en Handlungen der Banker und Unternehme­r geradesteh­en.

Die Zinspoliti­k der EZB, brachte nur Erleichter­ungen für die Schulden, dafür einen Wertverlus­t des Euros, aber keinerlei wirtschaft­lichen Aufschwung. Die privaten Geldreserv­en der Normalbürg­er werden durch die Niedrigstz­insen und die Inflation immer weniger, nicht in Summe, aber in Kaufkraft. Alles akzeptiert von der EU. Nur ein wirklich geeintes Europa kann im Zeitalter der Globalisie­rung bestehen. Nicht aber mit diesen Leuten in Brüssel, nicht mit Aktionen, die sich gegen die Bürger richten, und nicht mit Augenversc­hließen vor den großen Zukunftsfr­agen. Eine neue EU ohne Merkel, Juncker und Konsorten brauchen wir.

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