Lichtballett & Kochlust
Galerie Krinzinger: Otto Piene, Meret Oppenheim, Daniel Spoerri, Bernd Oppl
Das Schaffen dreier internationaler Stars beschließt – nach der spektakulären Schau von Marina Abramović – die Saison in der Galerie Krinzinger: Otto Piene ist mit ausgewählten Arbeiten der Jahre 1957 bis 2014 vertreten, Meret Oppenheim mit Blättern von 1936 bis 1975, Daniel Spoerri mit Assemblagen von 2013.
Er spielte mit Licht, Bewegung, Feuer, Luft, Energie. Er drückte Pigmente durch ein Sieb, erzeugte mechanische Muster, die auf der Netzhaut zu vibrieren schienen: Otto Piene ( 1928 bis 2014), 1957 mit Heinz Mack Mitbegründer der Düsseldorfer Künstlergruppe ZERO („ Nullpunkt der Kunst“), der später auch Günther Uecker beitrat, wird bei Krinzinger mit vielfältigen Werken präsentiert: etwa mit dem mit Öl, Feuer und Rauch erarbeiteten „ Sternbild“oder „ Feuerorgel“, aber auch mit seinen ab 1958 entstandenen Licht- balletten – Würfeln, aus denen Licht durch Rasterflächen in den dunklen Raum projiziert wird.
Meret Oppenheim ( 1913 bis 1985) ist mit ziseliert wirkenden Blättern vertreten, die ihrem Grundsatz entsprechen, „ Die Freiheit bekommt man nicht geschenkt, man muss sie sich nehmen.“Skizzenhaftes aus verschiedenen Phasen, etwa aus Paris, wo sie Max Ernst, Giacometti und Hans Arp kennenlernte, aber auch aus der Zeit, als sie an der documenta 7 in Kassel teilnahm und Brunnen gestaltete.
Daniel Spoerri ( 88) kam übrigens selbst und schrieb Autogramme. Er ist mit originellen Assemblagen von 2013 vertreten, die seine „ Kochlust“zeigen und seine Ordnungswut, wenn er auf Tischplatten Werkzeuge ordnet und gruppiert.
Außerdem zeigt der Innsbrucker Bernd Oppl ( 37), Absolvent der Wiener Akademie der bildenden Künste, im Grafikkabinett Serien: „ Splinter“, den raffiniert gestalteten Zyklus „ Flesh and Stone“und intensive Blätter, die an seine Schau „ Der Raum ist der Protagonist“erinnern. Ein sehenswertes Finale, das besonders auch Sammler interessieren dürfte! Galerie Krinzinger: Piene, Oppenheim, Spoerri & Bernd Oppl. 1010, Seilerstätte 16, bis 3. August.