Kronen Zeitung

Die doppelte Show der launischen Diva

NEYMAR Erst TorjKger, dann Schauspiel­er – Brasiliens Superstar zeigte gegen Mexiko all seine Facetten Der Teamchef des Gegners ritt wilde Attacken: „ Schande für den Fußball“

- Peter Klöbl

Es ist furChtBAr, wenn mAn so einen Tritt mACht, dAs dArf er niCht mAChen, iCh hAtte wirkliCh SChmerzen.

NEYMAR über den Tritt von Layun Es ist ein SChAnde, ein sChleChtes Beispiel für die gAnze Welt und All die Kinder vor dem Fernseher.

Mexiko- Teamchef OSORIO über Neymar Neyma

Der exzentrisc­he Cristiano Ronaldo hat letzten Samstag mit Portugal das Turnier verlassen ver – also ist die WMBühne frei für eine „ launische Diva“aus Brasilien namens Neymar da Silva Santos Junior.

Die freie Bühne nutzte dieser gestern gegen Mexiko gleich für einen großen Auftritt, der 26Jährige zeigte beim 2: 0 all seine Facetten: Neymar, der Torjäger:

Nach 51 Minuten spielte er den Ball mit der Ferse zu Willian, sprintete in den Strafraum, verwertete dessen Stanglpass mit der Sohle zu

Brasiliens Führung. Neymar. der Schauspie

ler: Wenige Minuten später wälzte er sich am Boden, spielte den „ sterbenden Schwan“. Zugegeben, der Tritt von Mexikos Layun außerhalb des Spielfelds gegen den vor Brasiliens Bank am Boden liegenden Neymar war mehr als unsportlic­h, „ Rot- würdig“aber wie dieser die Theatralik übertrieb, eine schwere Verletzung vortäuscht­e, war ebenfalls unsportlic­h. Kaum wieder auf dem Platz, sprintete er, als ob nichts gewesen wäre. . .

„ Es ist furchtbar, wenn man so einen Tritt macht, das darf er nicht machen“, rechtferti­gte Neymar seine Einla- ge, „ ich hatte wirklich Schmerzen. . .“

Was Mexikos Teamchef Juan Carlos Osorio ganz anders sah. Er attackiert­e Neymar, ohne ihn beim Namen zu nennen: „ Meine Mannschaft hat lange sehr gut gespielt, aber leider haben wir viel Zeit wegen eines Spielers verschwend­et. Es ist ein Schande, das ist ein schlechtes Beispiel für die ganze Welt und all die Kinder vor dem Fernseher. Es sollte nicht so viel Schauspiel­erei geben!“

Knapp vor Schluss zeigte Neymar noch einmal, wie gut er er kicken kann, er leitete das 2: 0 und die endgültige Entscheidu­ng durch Firmino ein.

Sportlich, das ist unbestritt­en, ist der Brasiliane­r ein Genie, einer, der das Zeug zum Superstar dieser WM hat. Fraglich allerdings, ob er durch seine Allüren dieser Ehre auch gerecht wird. Nicht einmal in seiner Heimat sind alle Fans mit dessen Auftreten einverstan­den, weltweit findet Neymar wenig Anerkennun­g.

Dabei ist dieser Sportler so ein begnadeter Fußballer – wenn er sich bloß nur alleine darauf konzentrie­ren könnte. Noch kann er sich in Russland ändern, er ist ja weiter dabei, darf davon träumen, die Seleção zum sechsten Titel zu führen.

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Am liebsten wkre BrAsiliens 222Million­en- MAnn NeymAr vor lAuter Freude über seinen Treffer zum 1: 0 wohl über die StAdiontri­bünen tesprunten.

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