Freibrief für Schwarzfahrer?
„ Beraten vor strafen“W iener Linien gegen Ministerium:
„ Beraten vor strafen“: Kleinere Verwaltungsdelikte sollen künftig weniger streng geahndet werden. Die Wiener Linien befürchten einen Freibrief für Schwarzfahrer. Das Justizministerium weist das zurück.
Ticket- Preller haben bald zwei Wochen statt drei Tage Zeit, ihre Strafe einzuzahlen. Da die Polizei den Schwarzkapplern aber nicht mehr bei der Identitätserhebung helfe, wären Schwarzfahrer- Kontrollen de facto wirkungslos, meinen die Verkehrsbetriebe. Das hätte Folgen. 122.400 Fahrgäste ohne Ticket wurden 2017 ertappt. Mal 105 Euro Strafe sind das fast 13 Millionen Euro. Mehr noch. „ Merken ehrliche Passagiere, dass keine Sanktionen dro- hen, kaufen auch sie vielleicht keine Fahrscheine mehr“, so ein Wiener- Linien- Sprecher. Stimmt nicht, kontert ÖVP- Verfassungssprecher Wolfgang Gerstl. Die Gesetzesnovelle gebe der Polizei mehr Handhabe und helfe sogar den Wiener Linien. Deren Kontrollore hätten künftig das Recht, Ausweise zu verlangen. Und: „ Beraten vor strafen“gelte für Schwarzfahrer nicht, sagt das Justizministerium. Dafür sei das Delikt zu schwer.