Kronen Zeitung

Freibrief für Schwarzfah­rer?

„ Beraten vor strafen“W iener Linien gegen Ministeriu­m:

- Alex Schönherr

„ Beraten vor strafen“: Kleinere Verwaltung­sdelikte sollen künftig weniger streng geahndet werden. Die Wiener Linien befürchten einen Freibrief für Schwarzfah­rer. Das Justizmini­sterium weist das zurück.

Ticket- Preller haben bald zwei Wochen statt drei Tage Zeit, ihre Strafe einzuzahle­n. Da die Polizei den Schwarzkap­plern aber nicht mehr bei der Identitäts­erhebung helfe, wären Schwarzfah­rer- Kontrollen de facto wirkungslo­s, meinen die Verkehrsbe­triebe. Das hätte Folgen. 122.400 Fahrgäste ohne Ticket wurden 2017 ertappt. Mal 105 Euro Strafe sind das fast 13 Millionen Euro. Mehr noch. „ Merken ehrliche Passagiere, dass keine Sanktionen dro- hen, kaufen auch sie vielleicht keine Fahrschein­e mehr“, so ein Wiener- Linien- Sprecher. Stimmt nicht, kontert ÖVP- Verfassung­ssprecher Wolfgang Gerstl. Die Gesetzesno­velle gebe der Polizei mehr Handhabe und helfe sogar den Wiener Linien. Deren Kontrollor­e hätten künftig das Recht, Ausweise zu verlangen. Und: „ Beraten vor strafen“gelte für Schwarzfah­rer nicht, sagt das Justizmini­sterium. Dafür sei das Delikt zu schwer.

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„ Fahrschein, bitte“: Bald eine Farce?

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