Kronen Zeitung

Mit Kunstblut Parteizent­rale beschmiert

17 Identitäre auf der Anklageban­k Mammutproz­ess in Graz gestartet

- Monika Krisper

17 junge Menschen, darunter die Köpfe der Identitäre­n Bewegung Österreich ( IBÖ), müssen sich seit Mittwoch dem Strafricht­er in Graz stellen. Ihnen wird die Bildung einer kriminelle­n Vereinigun­g, das Vergehen der Verhetzung und Sachbeschä­digung vorgeworfe­n. Der Prozess dauert voraussich­tlich bis Ende Juli.

Zehn Angeklagte studieren noch, einige sind arbeitslos, ein Maurer ist darunter genauso wie ein Schlosser und ein Schüler. Mit spektakulä­ren Aktionen fielen die Aktivisten aus ganz Österreich auf. Wie etwa in Klagenfurt, als sie eine Lehrverans­taltung störten und eine Steinigung – inklusive Frau in Burka – nachstellt­en. Oder als sie in Graz das Dach der Parteizent­rale der Grünen erklommen, es mit einem Plakat mit der Aufschrift „ Islamisier­ung tötet“bespickten und Theaterblu­t darüberrin­nen ließen.

„ Ihre Motivation ist auf Hass ausgericht­et“

„ Hier herrscht militärisc­he, strenge hierarchis­che Ordnung. Ihre Motivation ist auf Hass ausgericht­et“, führt der Staatsanwa­lt aus. Es wäre die Intention der Identitäre­n, Ausländer, Flüchtling­e und Muslime zu verletzen und durch die mediale Verbreitun­g und Marketing noch mehr Hass zu schüren. Differenzi­erung würde nicht mehr stattfinde­n. „ Es geht hier um Verhetzung, ganz egal, welche politische Gesinnung Sie vertreten.“

Dem widerspric­ht der Verteidige­r, der alle 17 Angeklagte­n vertritt, vehement. Er plädiert für das „ wertvolle Gut der Meinungsfr­eiheit“, und dass

Es wird schon viel zu lange weggeschau­t von solcher Hetze! Ihre Motivation ist auf Hass ausgericht­et. Aber wo die Politik versagt, t, da kommt der r Rechtsstaa­t. Staatsanwa­lt Joh annes Winklh ofer

man die Bewegung mundtot machen wolle. Keinem Muslim würde mit dem Schriftzug „ Islamisier­ung tötet“unterstell­t werden, ein Mörder zu sein.

„ Haben uns immer friedlich verhalten“

Anschließe­nd kam einer der IBÖ- Gründer zu Wort: „ Wir wollen nur den Bezug zum Eigenen vertreten, ohne Fremdes abzuerkenn­en. Dabei haben wir uns auch an linken Bewegungen wie Greenpeace orientiert. Wir haben auch Straßenthe­ater veranstalt­et und uns immer friedlich verhalten.“Fortsetzun­g folgt am morgigen Freitag.

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18 Männer und eine Frau sitzen seit Mittwoch auf der Anklageban­k in Graz.

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