„ Aggressiven Fahrstilnicht infrage stellen“
Nach Tagen und Wochen der Kritik hat Max Verstappen mit dem Sieg in Österreich die Wende geschafft Sportchef Marko und Papa Jos hoffen, dass die Kritik verstummt Nächster Angriff in Silverstone
„ Max hat seinen Kritikern gezeigt, dass er nicht nur von der Strecke fliegen kann“, lachte sich Red Bulls Motorsportchef Helmut Marko nach Verstappens großartigem Triumph in Spielberg ins Fäustchen. Ab heute macht der 20- jährige Holländer in Silverstone Jagd auf die WM- Favoriten Sebastian Vettel und Lewis Hamilton.
In den ersten sechs Rennen des Jahres fiel „ Mad Max“mit Un- und Ausfällen auf. Kein Wochenende verlief, ohne dass Verstappen negativ auf sich aufmerksam machte. Selbst Teamchef Christian Horner verlangte ein Umdenken von ihm. Vor allem nach dem Wochenende in Monaco wurde die Kritik an dem Hochbegabten wegen seines ungestümen und oft zu aggressiven Fahrstils lauter.
Das nagte an Verstappen. Vor dem Rennen in Montréal Anfang Juni reagierte er gereizt. Als ein britischer Journalist ihn erneut auf seine Fahrweise ansprach, meinte er, wenn er noch mehr solcher Fragen höre, „ werde ich jemandem einen Kopfstoß verpassen“.
Sein Potenzial gezeigt
Verstappen hat die Antwort auf die Kritik und die Zweifel an ihm gegeben. Platz drei in Montréal, Platz zwei in Le Castellet und Platz eins in Spielberg – drei fehlerfreie Rennen. Sein vierter Karrieresieg in Österreich wurde zwar erst möglich durch den MercedesDoppelausfall von Hamilton und Bottas. Doch als die Chance da war, nutzte Verstappen sie konsequent. Erst sein Überholmanöver gegen Räikkönen im Ferrari, dann seine kluge Fahrweise am Ende, als seine Reifen abzubauen drohten – in Spielberg zeigte er sein Potenzial.
„ Ich habe noch nie so gutes Reifenmanagement gesehen, bestimmt nicht von einem 20- Jährigen“, lobte Marko. Vater Jos Verstappen forderte: „ Die Leute sollten nie mehr Max’ sogenannten aggressiven Fahrstil infrage stellen.“