Kronen Zeitung

Schaden durch Abschiebun­g

Studie: Lehrausbil­dungsstopp kostet den Staat pro Asylwerber rund 77.500 Euro

- Christoph Matzl

„ Ausbilden statt abschieben“. Mit dieser Initiative unterstütz­t OÖ- Landesrat Anschober, wie berichtet, eine „ Asylpoliti­k mit Weitblick“. Ein Gutachten gibt dem Grünpoliti­ker recht: Denn laut Studie werden die Kosten für die Abschiebun­g eines Asylwerben­den während der Lehrausbil­dung auf etwa 77.500 .500 Euro geschätzt. g

„ Obwohl 59 Prozent aller befragten Unternehme­r den Mangel an Mitarbeite­rn als das größte Standortpr­oblem sehen, sollen nun lernwillig­e Asylwerber abgeschobe­n werden. Sogar jene, die sich bereits länger in Lehrausbil­dung befinden und bestens integriert sind“, so bringt Landesrat Rudi Anschober das Problem auf den Punkt. Er setzt sich deshalb vehement dafür ein, dass künftige Fachkräfte nicht während ihrer Ausbildung­szeit abgeschobe­n werden.

Unterstric­hen wird seine Forderung von einem Rechtsguta­chten des Ludwig Boltzmann Instituts für Menschenre­chte. Denn das besagt, „ dass das wirtschaft­liche Wohl Österreich­s bei der Interessen­sabwägung zur Prüfung der Zulässigke­it einer Rückkehr berücksich­tigt werden muss“.

Gleichzeit­ig ergibt die Berechnung einer Studie des Linzer Professors Friedrich Schneider: „ Die Abschiebun­g eines Asylwerber­s in Lehre macht volks- und betriebswi­rtschaftli­che Kosten von 77.500 Euro aus!“

Darum sei die Absolvieru­ng einer Lehre der wesentlich­e Integratio­nsschritt. Denn dadurch entwickelt sich zudem eine Lebenspers­pektive und Freundscha­ften, so Anschobers Resümee.

In den kommenden Wochen drohen die ersten Abschiebun­gen von Lehrlingen mit Migrations­hintergrun­d. Politisch passiert rein gar nichts – ein Riesenskan­dal! Denn so könnte bald schon ein Drittel aller 900 dieser Lehrlinge außer Landes gebracht werden.

OÖ- Landesrat Rudi Anschober ( Grüne)

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