Das Märchen endete in der Londoner Hitze
Dennis Novak hatte gestern Mittag bei der Fortsetzung der Drittrundenpartie gegen Milos Raonic keine Chance mehr
GERNOT GSELLMANN BERICHTET AUS LONDON
Nur noch 34 Minuten! Dennis Novak, der am Freitag Abend Rasen- Kapazunder Milos Raonic schier zur Verzweiflung brachte, war bei der gestrigen Wiederaufnahme in der Londoner Hitze ( über 30 Grad) chancenlos: 6: 7 ( 5), 6: 4, 5: 7, 2: 6. „ Aber es war ein Traum – der sich unbedingt hier in Wimbledon wiederholen muss!“
Die Menschenschlange vor dem kleinen Zwölfer wurde länger und länger. Die Tennis- Fans wollten eine mögliche ( zweite) Sensation von Dennis Novak auf keinen Fall verpassen. Was aber viele taten – weil sie keinen Platz mehr ergattern konnten . . .
. . . und da Milos Raonic seine Lehren aus dem Freitagabend gezogen hatte. „ Er hat unmenschlich retourniert, seine Vorhand viel besser getroffen“, war Novak gefasst, „ wenn Raonic so spielt, sind deine Chancen leider gering.“Zudem war der 24- jährige Niederösterreicher mit seiner eigenen Leistung nicht ganz zufrieden. „ Ich konnte mich nicht wie am Vortag bewegen, die Spritzigkeit ging mir ein wenig ab.“Obwohl er nach der Unterbrechung wegen Dunkelheit bereits um 23.30 Uhr im Bett war, bestens schlafen konnte. „ Mit solchen Sachen muss ich eben noch umgehen lernen. Hoffentlich.“Denn auf der größeren Bühne will Novak in Zukunft sein täglich Brot verdienen – mit seinem neuen Ranking um 120 auch möglich. Zumindest für die Qualifikationen.
Erst mal abschalten
Sechs Spiele in elf Tagen gingen an die körperliche & mentale Substanz. Daher hob Novak gestern direkt von London nach Lanzarote ab. Urlaub mit Freundin Ingela, die für die DrittrundenPartie spontan nach England kam. „ Wimbledon 2018 war die beste Zeit in meiner Karriere – ich hoffe, ich bekomme in Zukunft weitere Chancen dafür!“Sein Rasen- Märchen brachte ihm 113.000 Euro und 90 ATP- Punkte. „ Und die Erkenntnis, dass ich mit den Größen doch mithalten kann.“Vor allem auf den Grüns der Church Road.