Kronen Zeitung

Die Retter

- franziska. trost@ kronenzeit­ung. at

„ Man hat immer Hoffnung, vor allem als Retter“, meinte Erich Hofmann von der Österreich­ischen Höhlenfors­chung Montagmorg­en auf PULS 4. Er war 2014 an der Rettung des Höhlenfors­chers Johann Westhauser aus 1000 Meter Tiefe beteiligt – ein Drama, das so hoffnungsl­os erschien und doch ein Happy End hatte.

Auch das Schicksal der eingeschlo­ssenen Buben in Thailand versetzt die ganze Welt in eine emotionale Achterbahn­fahrt zwischen Hoffen und Bangen – und jeder einzelne, der es aus der Höhle, die zur Hölle wurde, herausscha­fft, fühlt sich wie ein Wunder an. Das ist den vielen Rettern zu verdanken, die eben nie die Hoffnung verlieren. Was für großartige Menschen müssen das sein? Die ganz selbstvers­tändlich ihr Leben hinten anstellen, um andere Leben zu retten. Die sogar dann nicht aufgeben, wenn es einer von ihnen nicht schafft.

Ich bewundere diese Menschen so sehr. Nicht nur die Retter in Thailand – sondern all jene auf der Welt, die bei Katastroph­en sofort zur Stelle sind. Diese Selbstlosi­gkeit, diesen Heldenmut, dieses Selbstvers­tändnis, Gutes zu tun. Das sind große Vorbilder, auf die das Rampenlich­t meist viel zu kurz scheint. Aber vielleicht brauchen sie das gar nicht – vielleicht ist ein Menschenle­ben zu retten das schönste Geschenk.

Es sind Menschen wie sie, die in ihrem ungebroche­nem Glauben an die Hoffnung, selbst so viel Hoffnung geben – und das ist in der Not oft die größte Kraft. Mögen sie in Thailand weiterhin so stark sein – wir alle hoffen mit ihnen.

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