Fürs Kaiserjubiläum
120 Jahre Wiener Volk soper 2018/ 19
Die Volksoper feiert ein Jubiläum: 1898, vor 120 Jahren, wurde das Haus am Währinger Gürtel zu Kaiser Franz Josephs 50- Jahre- Regierungsjubiläum von Wiener Bürgern als Kaiserjubiläums- Stadttheater finanziert und im Dezember eröffnet: ein Haus für das deutsche Sprechstück, „ arischen Talenten vorbehalten“!
Als der erste Direktor Adam Müller- Guttenbrunn ( gestorben 1923), deutschnationaler Autor, Journalist und Theaterdirektor, das Haus 1903 Rainer Simons übergab, holte dieser den Komponisten Alexander von Zemlinsky als Musikdirektor. 1904/ 05 wird erstmals der Name Volksoper genannt. Ab 1906 wagte man den Sprung zur Oper: Sogar zu Strauss’ „ Salome“noch vor der Staatsoper!
Nach dem Ersten Weltkrieg kämpfte das Haus mit den Folgen der Inflation, wurde mehrmals geschlossen. 1938 von der Stadt Wien übernommen. 1944 wurde sie sogar Großkino und war bis 1955 Ausweichquartier der – zerbombten – Staatsoper, um danach zum Musiktheater mit Oper, Oprette, Musical, Ballett zu werden. Prominent waren die Direktoren auch nach dem Zweiten Weltkrieg: so Hermann Juch, Franz Salmhofer, Karl Dönch, Eberhard Waechter, Ioan Holender, Nikolaus Bachler und seit 2007 Robert Meyer.
Auch architektonisch erlebte die Volksoper Katastrophen. Vor allem durch die fatale Abschlagung der Historismusfassade, den Einbau einer Führerloge für Hitler und die Umgestaltung des Innenraums. Zumindest der wiederaufgefundene historische Eiserne Vorhang der Maler Schüller & Janny wurde wieder montiert.
Zum Start der Jubiläumssaison inszeniert Peter Lund Kálmáns Dauerbrenner „ Die Csárdásfürstin“, mit Robert Meyer als Fürst Lippert- Weilersheim und Hinrich Horstkotte Lortzings „ Zar und Zimmermann“.