Käsepappel für Magen und Darm
Festigt die Schutzschicht
Wer sich mit Kräutern eingehender auseinandersetzt, schwelgt dabei ganz leicht in eine durchaus legitimen Nostalgie. Im Zuge der Erinnerung an frühere Zeiten taucht nämlich das eine oder andere Gewächs auf, das die Großeltern oder Eltern selbst verwendet haben und es zudem zum Einsatz brachten, wenn es galt, die Wehwehchen und Krankheiten der Kinder zu kurieren.
Mir selbst fällt da spontan einiges ein. Doch möchte ich gezielt die Kleine Käsepappel ( Malva neglecta) herausgreifen, die eher niedrig am Boden wächst. Ihre nächste Verwandte ist die Große Käsepappel ( Malva sylvestris), die einfach auch Wilde Malve genannt wird. Die grünen Früchte die- ser beiden Malvengewächse stellen auf manchen Expeditionen in die Natur eine kleine Delikatesse für mich dar. Aufgrund ihrer Form hat mir meine Mutter die alte Bezeichnung „ Brotlaib“für diese kleine Mahlzeit am Wegrand mitgegeben. Die Käsepappel beinhaltet Schleim- stoffe, Vitamin B und C sowie Gerbstoffe. Wie alle Malven so ist auch die Käsepappel wertvoll, wenn die Atemwege unter einer Entzündung leiden. Zudem kann man die Kä-
sepappel verwenden, wenn der Magen oder der Darm nicht so recht funktionieren. Das Sammelgut der Käsepappel sind die Blüten und die Blätter des frischen Krautes. Sie werden an ganz sonnigen und trockenen Tagen geerntet und dabei auf eine saubere Unterlage aus Papier oder Leinen aufgebreitet. Der gegenwärtige Sommer ist die beste Zeit dafür. Wenn der Verdauungstrakt eine kritische Zeit wie zum Beispiel nach einem Katarrh hinter sich hat, ist es sicher gut, mithilfe der Käsepappel die Schutzschicht im Inneren von Magen und Darm erneut zu festigen.