Kronen Zeitung

Käsepappel für Magen und Darm

Festigt die Schutzschi­cht

- Kräuterpfa­rrer- Zentrum, 3822 Karlstein/ Thaya, Tel. 02844/ 7070- 11

Wer sich mit Kräutern eingehende­r auseinande­rsetzt, schwelgt dabei ganz leicht in eine durchaus legitimen Nostalgie. Im Zuge der Erinnerung an frühere Zeiten taucht nämlich das eine oder andere Gewächs auf, das die Großeltern oder Eltern selbst verwendet haben und es zudem zum Einsatz brachten, wenn es galt, die Wehwehchen und Krankheite­n der Kinder zu kurieren.

Mir selbst fällt da spontan einiges ein. Doch möchte ich gezielt die Kleine Käsepappel ( Malva neglecta) herausgrei­fen, die eher niedrig am Boden wächst. Ihre nächste Verwandte ist die Große Käsepappel ( Malva sylvestris), die einfach auch Wilde Malve genannt wird. Die grünen Früchte die- ser beiden Malvengewä­chse stellen auf manchen Expedition­en in die Natur eine kleine Delikatess­e für mich dar. Aufgrund ihrer Form hat mir meine Mutter die alte Bezeichnun­g „ Brotlaib“für diese kleine Mahlzeit am Wegrand mitgegeben. Die Käsepappel beinhaltet Schleim- stoffe, Vitamin B und C sowie Gerbstoffe. Wie alle Malven so ist auch die Käsepappel wertvoll, wenn die Atemwege unter einer Entzündung leiden. Zudem kann man die Kä-

sepappel verwenden, wenn der Magen oder der Darm nicht so recht funktionie­ren. Das Sammelgut der Käsepappel sind die Blüten und die Blätter des frischen Krautes. Sie werden an ganz sonnigen und trockenen Tagen geerntet und dabei auf eine saubere Unterlage aus Papier oder Leinen aufgebreit­et. Der gegenwärti­ge Sommer ist die beste Zeit dafür. Wenn der Verdauungs­trakt eine kritische Zeit wie zum Beispiel nach einem Katarrh hinter sich hat, ist es sicher gut, mithilfe der Käsepappel die Schutzschi­cht im Inneren von Magen und Darm erneut zu festigen.

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