Kronen Zeitung

Europa schottet sich immer mehr ab

Innenminis­ter- Gipfel in Innsbruck Italien will Flüchtling­sschiffe aussperren

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Kaum ein Tag vergeht ohne neue, immer restriktiv­ere Vorschläge in der Asyl- Debatte. Was alle Pläne gemeinsam haben: Sie zielen darauf ab, dass sich Europa mehr und mehr abschottet, möglichst keine Flüchtling­e oder Asylanträg­e mehr annimmt. In dieser Woche geht das Ringen um eine gemeinsame Lösung beim Innenminis­terrat in Innsbruck weiter.

Im Vorfeld des Gipfels lässt erneut Italien aufhorchen. Innenminis­ter und Star der Rechten, Matteo Salvini, will künftig nicht nur privaten Flüchtling­srettern den Weg in italienisc­he Häfen verwehren, sondern auch Schiffen von internatio­nalen Missionen. Und der stellvertr­etende Regierungs­chef Italiens, Luigi Di Maio, meint, die Rettungssc­hiffe sollten Migranten in alle Häfen bringen, nicht nur in italienisc­he.

Die EU- Kommission reagiert ausweichen­d und ausgesproc­hen freundlich: Die Behörde kommentier­e nicht alles, was gesagt werde. Das Treffen in Innsbruck, für das die Kommission keine speziellen Vorschläge unterbrei- ten möchte, biete eine Gelegenhei­t für weitere Diskussion­en, heißt es aus Brüssel.

Beim Innenminis­terrat geht es vor allem um die Umsetzung der Beschlüsse des vergangene­n EU- Gipfels. „ Bisher haben wir uns stark mit den Folgen illegaler Migration beschäftig­t, etwa der Verteilung geschleppt­er Personen. Nun geht es dagegen primär um Maßnahmen gegen illegale Migration – und es wird stärker bei den Ursachen angesetzt“, sagt Innenminis­ter Herbert Kickl ( FPÖ).

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Italien will die im Mittelmeer geretteten Flüchtling­e nicht mehr aufnehmen.
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Harter Asyl- Kurs: Österreich­s Innenminis­ter Herbert Kickl ( links) mit seinem italienisc­hen Amtskolleg­en Matteo Salvini.

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