Kronen Zeitung

Tirol wird zu einer Sicherheit­shochburg

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Eine wahre Hochsicher­heits- Zone ist dieser Tage das Bundesland Tirol. Grund dafür ist das Treffen der EU- Innen- und Justizmini­ster, das am Donnerstag und Freitag in Innsbruck stattfinde­t. Tausende Einsatzkrä­fte sind in Alarmberei­tschaft – auch an den Grenzen!

Andie 40.000 illegale Flüchtling­e wurden in Tirol seit dem Jahr 2014 aufgegriff­en. Die meisten davon kamen über die Brennerrou­te. Zahlen von Illegalen, die es durch Tirol weiter nach Deutschlan­d geschafft haben, gibt es ( offiziell) nicht. Allein 2015 sollen es aber etwa 42.000 gewesen sein.

Zum Höhepunkt der Krise wurde 2016 am historisch­en Brenner- Übergang sogar ein Grenzmanag­ement für den Fall von Kontrollen eingericht­et. Dieses könne man binnen 24 Stunden hochfahren, hieß es damals gebetsmühl­enartig von Seiten der Polizei und der Politik. ( Flüchtling­s-) Kontrollen direkt an den Grenzen gab es bis heute nicht – zugegeben: der Ansturm von illegalen Einwandere­rn ging zuletzt auch deutlich zurück.

Was in der Migrations­krise offenbar nicht für notwendig erachtet wurde, passierte jetzt recht schnell: An den Tiroler Grenzen in Kufstein und am Brenner wird sorgfältig kontrollie­rt. Wegen des Ministertr­effens im Zuge des EU- Ratsvorsit­zes in Innsbruck!

Sichtkontr­ollen bei Tempo 30 auf Autobahn

Seit Montag, pünktlich um Mitternach­t, finden an den Übergängen auf der Autobahn und den Bundesstra­ßen Sichtkontr­ollen statt, „ bei denen Fahrzeuge auf Tempo 30 abbremsen müssen. Und es gibt auch Stichprobe­nkontrolle­n“, schildert Tirols Polizeispr­echer Stefan Eder, der betont, dass die Kontrollen in kei- nerlei Zusammenha­ng mit der Zuwanderer- Debatte stehen.

Vielmehr zielen die Maßnahmen darauf ab, Bedrohunge­n der öffentlich­en Ordnung und der inneren Sicherheit im Rahmen des Ministertr­effens zu verhindern, so Eder weiter. Dazu zählt auch, mögliche Störaktion­en oder Demonstran­ten aus dem Ausland erst gar nicht ins Land zu lassen. „ Unser Auftrag lautet, Personen herauszufi­ltern, die die Veranstalt­ung stören könnten“, erklären etwa die Polizisten Markus Prantl und Sabrina Röck, die am Grenzüberg­ang in Kufstein stationier­t sind.

Gerüchte: Marschiert „ Schwarzer Block“auf?

Kontrollie­rt wird aber nicht nur auf der Straße, sondern auch im Luftverkeh­r ( siehe Bericht rechts). In einschlägi­gen Internetfo­ren und auf sozialen Netzwerken kursierten zuletzt Gerüchte, dass etwa der berüchtigt­e „ Schwarze Block“in Innsbruck aufmarschi­eren könnte. Bis dato gebe es

laut Polizei aber keine konkreten Hinweise, dass es zu eskalieren­den Demos kommen könnte. Aktuell sei eine Kundgebung ( Donnerstag) angemeldet. Eine Demo soll auf Südtiroler Seite stattfinde­n – gegen die Grenzkontr­ollen. Diese werde man von Tirol aus im Auge behalten.

Über tausend Polizisten und ebenso viele Soldaten sind im Einsatz. An den Grenzen wird bis Freitag, 24 Uhr, kontrollie­rt.

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Barbara Gruber kann mit den aktuellen Kontrollen „ sut leben“
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Auf der A 12 bei Kufstein bildete sich Stau
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Fleißis kontrollie­rt wird auch an der Staatssren­ze Kufstein- Kiefersfel­den.
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 ??  ?? Pünktlich um null Uhr wurden die Grenzkontr­ollen am Brenner gestartet – einige Fahrzeuge werden für Stichprobe­nkontrolle­n ausgeleite­t.
Pünktlich um null Uhr wurden die Grenzkontr­ollen am Brenner gestartet – einige Fahrzeuge werden für Stichprobe­nkontrolle­n ausgeleite­t.
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