Kronen Zeitung

Trump nominiert Erzkonserv­ativen

Kampf um Amt eines Höchstrich­ters:

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WASHINGTON. Es ist die vielleicht wichtigste politische Weichenste­llung in der bisherigen Präsidents­chaft von Donald Trump: die Bestellung des erzkonserv­ativen Brett Kavanaugh zum Kandidaten für den bald vakanten Posten im US- Supreme- Court. Denn das Höchstgeri­cht stellt die gesellscha­ftspolitis­chen Weichen.

Die neun auf Lebenszeit bestellten Höchstrich­ter ( derzeit sechs Männer und drei Frauen) wachen über die Verfassung und die unabhängig­e Gerichtsba­rkeit. So legalisier­te der Supreme Court etwa in einem Grundsatzu­rteil im Jahr 1973 das Recht auf Schwangers­chaftsabbr­uch, was in Teilen der USA bis heute stark umstritten ist.

Zurzeit sitzen im Höchstgeri­cht vier liberale und vier konservati­ve Richter sowie der 82- jährige liberalkon­servative Anthony Kennedy, der als Zünglein an der Waage oft den Ausschlag gab. Kennedy hat angekündig­t, sich aus Altersgrün­den zurückzuzi­ehen. Wird Brett Kavanaugh, der als junger Jurist für Kennedy gearbeitet hat, dessen Nachfolger, rückt damit das gesamte Höchstgeri­cht nach rechts. Ernannt werden können Höchstrich­ter allerdings nur vom Senat, wo Trumps Republikan­er nur über eine Mehrheit von zwei Stimmen verfügen. Es kann also noch spannend werden.

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Als Trump Brett Kavanaugh, seinen Wunschkand­idaten für den frei werdenden Posten am US- Supreme- Court, samt Familie vorstellte, lief das im ganzen Land live im Fernsehen.

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