Mission erfüllt
„ Mission Completed“– als diese Worte durch die Newsticker ratterten, da ging ein Stoßseufzer um die Welt. Das Drama der Buben in Thailand ließ niemanden kalt – und dass nun die Retter die unmögliche Mission möglich gemacht haben, ist eine der schönsten Nachrichten seit Langem.
Dass wir Tausende Kilometer entfernt mit den Buben so mitfieberten, das hat etwas mit einer wunderbaren Eigenschaft zu tun, die uns Menschen menschlich macht: Empathie. Mitleid und Hilfsbereitschaft auch für jene zu empfinden, die wir gar nicht kennen. Vor allem für Kinder.
Doch wenn Menschen zur Masse werden, dann blendet man gerne aus, dass sich die Menge aus einzelnen Schicksalen zusammensetzt. Um uns vor der Empathie zu schützen, die auch so schmerzlich sein kann. Aber unzählige Kinder rund um den Globus haben sie verdient. 180 Kindersoldaten in Nigeria z. B., die fast zeitgleich mit den thailändischen Buben aus der Armee befreit wurden. Und deren Weg in die Normalität schwer sein wird. Hunderte Flüchtlingskinder, die in der Masse der Anonymen im Mittelmeer ertrinken – und von deren viel zu kurzen Leben die meisten am liebsten gar nichts wissen wollen. Aber auch die vielen Mädchen und Buben, die in einem reichen Land wie Österreich von Armut bedroht sind – und gerne unter den Teppich der Verschwiegenheit gekehrt werden.
Es gibt so viele Missionen auf der Welt, die unmöglich erscheinen – und nur möglich werden, wenn wir empathisch bleiben.