Kronen Zeitung

Theresa May kämpferisc­h

Bis Auf Weiteres kein MisstrAuen­svotum in der KonservAti­ven PArtei

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LONDON. Fürs erste hat Premiermin­isterin Theresa May die Rebellion der Brexit- Hardliner abgewehrt. Doch was macht eigentlich Boris Johnson? Beobachter glauben nicht, dass er schon aufgegeben hat.

Nach dem Beben in ihrer Regierung zeigt sich May kampfeslus­tig. Man wolle einen geordneten EU- Austritt, sagte sie bei einem Auftritt mit Bundeskanz­lerin Merkel.

EU- Chefverhan­dler Barnier bekräftigt­e bekannte Positionen Brüssels, die Mays Plänen zum Teil widersprec­hen. Für die Europäisch­e Union seien die vier Freiheiten des gemeinsame­n Binnenmark­ts – freier Verkehr von Waren, Dienstleis­tungen, Kapital und Freizügigk­eit für Bür- ger – unteilbar, sagte Barnier. May hatte hingegen eine Freihandel­szone nur für Waren vorgeschla­gen. Bei Dienstleis­tungen und Personenfr­eizügigkei­t will Großbritan­nien nach dem EU- Austritt 2019 jedoch stärker selbst bestimmen.

Merkel sagte, die 27 verbleiben­den EU- Länder würden sich mit Barnier gemeinsam eine Meinung bilden. Aber dass May etwas vorgelegt habe, bringe die Verhandlun­gen voran.

Die Vorschläge gelten in Großbritan­nien als Zuge- ständnis an die EU und haben zu den Rücktritte­n der Brexit- Befürworte­r David Davis und Boris Johnson von ihren Ministerpo­sten geführt.

Unterdesse­n wurde gerätselt, wann sich ExAußenmin­ister Boris Johnson noch einmal zu Wort meldet und ob er May erneut herausford­ert. „ Glauben Sie, dass er ein Komplott gegen Sie schmiedet?“, fragte ein Journalist bei der Pressekonf­erenz.

Trump lobt „ Rebellen“Boris Johnson

May wich der Frage aus. Mit einer Misstrauen­sabstimmun­g gegen May in der Parlaments­fraktion wurde zunächst nicht mehr gerechnet. Demonstrat­iv postete die Premiermin­isterin auf Twitter ein Gruppenfot­o vom Kabinettst­isch mit vielen lächelnden Gesichtern. Dass der Machtkampf noch nicht vorbei ist, wurde deutlich, als am Abend zwei VizeVorsit­zende der Konservati­ven Partei ihre Ämter niederlegt­en.

Unerwartet­en Zuspruch bekam Johnson von Trump. Er bezeichnet­e ihn als Freund. „ Er hat mich sehr, sehr unterstütz­t und war sehr nett zu mir. Vielleicht werde ich mit ihm reden, wenn ich da drüben ( in London) bin“, ließ der Präsident wissen.

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Große Steherqual­itäten: Power- Ladys Theresa May und Angela Merkel in London

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