„ Eintrittsgeld in die Wachau“
Ungewöhnlicher Vorstoß von Ex- Bürgermeister 50 Cent pro Urlauber:
Prächtige Weinberge, blühende Bäume, der Donaustrom. Das Weltkulturerbe zieht jährlich Millionen Urlauber in die Wachau – geht es nach Thomas Widrich, den Ex- Stadtchef von Melk, sollen diese künftig auch dafür bezahlen. Er nennt es eine „ Solidaritätsabgabe“und hat damit eine heiße Diskussion entflammt.
Die Lage ist angespannt, das sagt auch Dürnsteins Bürgermeister Johann Schmidl, der Widrich und somit seinem ungewöhnlichen Vorstoß den Rücken stärkt: „ Die Situation bei uns ist ein kleiner Wahn- sinn“, meint er in einem NÖN- Interview. 900 Menschen leben in der idyllischen Gemeinde – an die 1000 Gäste pilgern tagtäglich durch die dortigen Gassen. „ Aufs Jahr hochgerechnet, kommen bis zu eine Million Menschen zu uns!“, so Schmidl. Die Idee, eine Art „ Eintrittgeld“von Wachau- Touristen – ähnlich wie auf Mallorca – zu verlangen, kommt ihm gelegen.
Melks Ex- Stadtchef Widrich und Peter Rath ( VPTourismus- Stadtrat) sind sich einig: Man wolle keine Gewinne mit den Geldern machen, sondern investieren. Denn, so Rath: „ Die Gemeinden können nicht immer nur Infrastruktur schaffen. Ich glaube nicht, dass es den einzelnen Touristen schmerzt, 50 Cent Abgabe zu bezahlen.“
Ob am Ende des Tages wirklich alle Wachauer Gemeindevertreter an einem Strang ziehen, wird sich weisen. Andreas Nunzer, Vorsitzender der Welterbegemeinden, sieht den „ Eintritts“- Vorschlag eher skeptisch. Er will vorher „ alle anderen Mittel“ausschöpfen. Darüber solle man gemeinsam nachdenken. Immerhin wolle man keine Touristen vergraulen . . .