Kronen Zeitung

Frankreich wird zurParty- Zone

FINAL- EUPHORIE Paris versank nach dem 1: 0 gegen Belgien im trikoloren „ Jubelmeer “Bürgermeis­terin versprach für das Endspiel Fanmeile vor dem Eiffelturm Auch andere Städte im Freudentau­mel

- C. Mayerhofer

Dann ging’s plötzlich ganz schnell, strömten Hunderttau­sende Menschen auf den Champs- Élysées. Die Stimmung war euphorisch und d beeindruck­end.“

Nur umrissen, wie ORF- - Korrespond­entin Eva Twaroch und Frankreich­s Medien die Pariser Glücksmome­nte nach dem Finaleinzu­g beschriebe­n. Momente, die schon an den Titelgewin­n bei der Heim- WM 1998 erinnerten, als auf der Champs- Élysées über eine Million Fans die Helden um Zinédine Zidane feierten, am Triumphbog­en „ Merci Zizou“erstrahlte. Und auch diesmal sangen sie „ Allez les Bleus“, „ On est en finale“(„ Wir sind im Finale“) oder die Nationalhy­mne „ Marseillai­se“. Viele zogen vom Rathauspla­tz, wo 20.000 Fans beim einzigen innerstädt­ischen Public Viewing waren, durch das Zentrum. Kletterten mit Fahnen auf Busse und Müllwägen. Da stockte der Verkehr, sperrte die Polizei, die teilweise von „ Un- Fans“beworfen wurde, gleich Straßen für die Party. „ Ich interessie­re mich nicht für Fußball“, sagte etwa Medizineri­n Laure, „ aber es ist beeindruck­end, was dieser Erfolg für einen Gemeinscha­ftssinn auslöst.“

Paris „ rüstet“auf

Das soll beim Finale am Sonntag getoppt werden. Die Pariser Bürgermeis­terin Anne Hidalgo ließ wissen, was zuletzt aus Angst vor Terrorakte­n nicht geplant war: Dass auf dem Champ de Mars beim Eiffelturm wie bei der Heim- EM 2016 eine

Fanmeile aufgebaut wird. „ Kommt alle, damit wir noch mehr werden“, verkündete sie, wissend, dass die Stadt im Ausnahmezu­stand sein wird.

Siegschütz­e gefeiert

Aber nicht nur in Paris, auch in anderen Metropolen zogen die Menschen völlig euphorisie­rt auf die Straßen – etwa in Marseille oder in Lyon. In Letzterer speziell, da Goldtorsch­ütze Samuel Umtiti beim dortigen Klub Olympique groß wurde. „ Sam ist einer von uns“, skandierte­n die Anhänger immer wieder, gefolgt vom Sprachenmi­x „ One, two, three – viva Umtiti!“

Voll des Lobes waren natürlich auch Frankreich­s Medien. „ Völlig abgefahren, fantastisc­h“, schrieb etwa die Sportbibel „ L’Équipe“. „ Die Mannschaft spielte sich in das Finale, als wäre es das Normalste der Welt.“Zum dritten Mal bei einer WM nach 2006 und 1998 – dem bisher einzigen Titelgewin­n. 20 Jahre später träumt die Grande Nation wieder vom großen ( Party-) Coup.

Und jetzt kommt alle zum Eiffelturm, damit wir noCh mehr werden. Es wird dort wie Bei der EURO eine riesige Leinwand geBen. Paris- Bürgermeis­terin Anne HIDALGO

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Egal ob vor dem Rathaus ( li. o.), in der U- Bahn oder mit der Freundin – in Paris feierten alle.
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L’Équipe É „ im siebten Himmel“
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Hunderttau­sende jubelten auf den Champs- Élysées, wo bereits 1998 Titelgaran­t Zidane gehuldigt wurde ( re.).
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Auch in Marseille lagen sich die Trikolore- Fans in den Armen
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