Kronen Zeitung

Wie ein dunkler Schatten

- Christian Stafflinge­r, Linz

Auch wenn Theresa May im Augenblick für Schlagzeil­en sorgt und den Eindruck macht, als würde das europäisch­e Chaos ausschließ­lich in England beheimatet sein. Das Chaos ist nicht nur am englischen Horizont unübersehb­ar, es legt sich doch schon längst wie ein dunkler Schatten über ganz Europa. Vor allem die EU ist von einem Virus verseucht, gegen den noch immer kein Gegenmitte­l gefunden wurde. Dabei liegt das Gegenmitte­l für die Chaos- Union der heutigen Zeit ganz deutlich auf der Hand. Es ist ein immer noch überfällig­er Mix aus Notbremsun­g, Vernunft, Verantwort­ung und Generalsan­ierung. Das eigentlich­e Problem ist, dass man diese Mischung vom Großteil der heutigen EU- Akteure gar nicht verlangen kann. Da sorgen sie seit viel zu vielen Jahren für das Chaos von heute und sollen plötzlich das Gegenteil davon machen?

Schließlic­h reden wir hier von Akteuren wie Merkel, Juncker, Draghi & Co. Wir reden hier über die Wurzel allen politische­n Übels. Über Abgehobenh­eit, gelebte Arroganz und Ignoranz. Gegenüber den Tatsachen, der Realität und dem europäisch­en Volk. Wir reden von denen, die so tun, als wäre eine Ausweitung der wirtschaft­lichen Zusammenar­beit mit China und eine weitere Zunahme der chinesisch­en Firmenbete­iligungen bzw. Firmenkäuf­e in Europa, also der Ausverkauf Europas, für Europa ein Segen statt eine Bedrohung. Wir reden von jenen Politikern, die so tun, als würde die Niedrigstz­inspolitik der EZB nicht für eine Zwangsente­ignung der europäisch­en Bürger stehen und gleichzeit­ig für die Alters- und Kinderarmu­t von morgen sorgen. Das sind übrigens dieselben, die so tun, als ob die Staatsanle­ihenkäufe der EZB keine tickende Billionenb­ombe wären.

Natürlich sollten wir dabei auch nicht vergessen, dass wir gleichzeit­ig von jenen Politikern reden, die uns allen Ernstes auch einreden wollen, dass es Grund für eine Party und kein Grund zur Sorge ist, wenn ein Mitgliedsl­and wie Griechenla­nd schon bald an die offizielle­n Kapital- und Finanzmärk­te zurückkehr­t. Weiters reden wir auch gleichzeit­ig von jenen Politikern, die ganz offiziell den Islam nach Europa eingeladen haben und damit auch Radikalism­us und Terror. Parallelwe­lten samt importiert­en Konflikten.

Eigentlich erstaunlic­h und traurig zugleich, dass solche Politiker immer noch an den Hebeln der Macht sitzen und ungehinder­t ihr Unwesen treiben – oder? Das größte Problem Europas ist also gar nicht Großbritan­nien und auch kein Brexit. Das größte Problem Europas ist die EU von heute!

Newspapers in German

Newspapers from Austria