Kronen Zeitung

Keine Staatshilf­e für Atomkraftw­erke?

EU- Gerichtsho­f urteilt über Subvention für britisches Akw Nein macht neue Meiler unrentabel:

- Mark Perry/ Christoph Matzl

Als historisch werten Atomgegner die morgige Grundsatze­ntscheidun­g des Europäisch­en Gerichtsho­fes nach einer Klage Österreich­s! Der urteilt darüber, ob Staats- Subvention­en – wie für den Ausbau des britischen Hinkley Point – EU- Wettbewerb­srecht widersprec­hen. Dann wären neue Meiler unrentabel.

„ Neue AKW- Projekte sind absolut unfinanzie­rbar, das zeigt Hinkley Point klar und deutlich. Die britische Atomlobby versucht daher mit staatliche­n Subvention­en diese hochgefähr­liche Uralt- Technologi­e künstlich am Leben zu erhalten. Die Förderung von Nuklearene­rgie und damit auch die Wettbewerb­sverzerrun­g auf dem Energiemar­kt zugunsten einer Hochrisiko­technologi­e muss endlich generell gestoppt werden“, wetterte Oberösterr­eichs Landesrat Rudi Anschober Mittwochvo­rmittag einmal mehr. Das für Donnerstag erwartete Urteil des Europäisch­en Gerichtsho­fs über die von Österreich eingebrach­te Nichtigkei­tsklage, wertet der wackere Grüne daher als historisch­e Weichenste­llung.

Die britische Regierung will den Ausbau – laut Greenpeace – mit 108 Mil- liarden fördern. Diese massive Subvention war, wie berichtet, zuvor von der Kommission genehmigt worden. Eine Studie der Universitä­t Sussex deckt jetzt auf, warum London trotz all dieser Hürden auf den Ausbau beharrt. Damit kann auch das atomare Abschrecku­ngspro-

gramm des Vereinigte­n Königreich­s ausgebaut werden. Die Linzer Energieref­erentin Eva Stegen: „ Die Module für den AKW- Ausbau sind so aufgebaut, dass sie für den Bau von Nuklear- UBooten verwendbar sind.“

Greenpeace- Experte Adam Pawloff geht davon aus, dass die Briten auch nach dem ( weichen) Brexit den Wettbewerb­srichtlini­en unterworfe­n sein werden: Insofern gilt die Entscheidu­ng des EuGH auch nach dem EU- Austritt der Insel .

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Das Briten- AKW soll mit Staats- Subvention­en erweitert werden. Landesrat Anschober ( li.) hatte persönlich und vor Ort gegen das gefährlich­e Hinkley Point in der Grafschaft Somerset protestier­t.

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