Kronen Zeitung

Taktikfehl­er! Team sauer auf Hermann

Holländer Weening kürte sich wie im Vorjahr zum Glockner- König Belgier Hermans verteidigt­e vor Pernsteine­r die Gesamtführ­ung Ex- Sieger Zoidl tankte mit einer Mini- Aufholjagd Selbstvert­rauen

- N. Niederache­r

Seit dem Rundfahrts­Auftakt in Feldkirch beantworte­te Hermann Pernsteine­r jedes Interview mit einem Lächeln. Gestern stand er am Großglockn­er mit einem Gesicht wie sieben Tage Regenwette­r im Ziel. Das hatte aber nichts mit dem nasskalten Wetter am höchsten Berg Österreich­s zu tun. „ Ich muss mich bei meinem Team entschuldi­gen. Ich habe Fehler gemacht“, sagte der Kletterer zerknirsch­t.

Als Siebenter hatte der 27Jährige bei der Bergankunf­t am Fuscher Törl Platz zwei behauptet, im Bahrain- Merida- Team war man aber mit der Taktik des Kapitäns nicht einverstan­den. „ Hermann hat sich nicht an unsere Vorgaben gehalten“, erklärte Sportdirek­tor Harald Morscher. Pernsteine­r nickte: „ Ich habe zuviel Führungsar­beit geleistet.“

Der große Nutznießer der Situation war ausgerechn­et Kitzbühel- Sieger Ben Hermans. Der Belgier verteidigt­e am Hinterrad von Pernsteine­r souverän das Spitzenrei­ter- Trikot: „ Ich habe mich selbst überrascht.“

Mit Ricci Zoidl konnte auch der zweite Österreich­er im Kampf um den Tour- Sieg kaum Zeit gutmachen. Nach einer frühen Attacke im Schlussans­tieg rettete sich der Oberösterr­eicher mit Platz sechs gerade mal vier Sekunden vor Hermans und Pernsteine­r ins Ziel. „ Für den Kopf war es gut“, war der 30- jährige mit der MiniAufhol­jagd zufrieden.

Der Mann des Tages kam aber aus Holland. Pieter Weening kürte sich wie im Vorjahr zum Glocknerkö­nig: „ Der Berg scheint mir zu liegen.“

 ??  ?? Dicke Luft beim Team Bahrain- Merida! Hermann Pernsteine­r ( re.) hielt sich nicht an die Taktik, leistete zu viel Führunsarb­eit.
Dicke Luft beim Team Bahrain- Merida! Hermann Pernsteine­r ( re.) hielt sich nicht an die Taktik, leistete zu viel Führunsarb­eit.

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