Kronen Zeitung

Die Schmerzen der Kassenrefo­rm

- manfred. schumi@ kronenzeit­ung. at

Die Reform der Krankenkas­sen mit der Zusammenle­gung der Träger von 21 auf fünf wird über die Bühne gehen. Daran werden auch die unzähligen Gutachten nichts ändern, die sowohl Gegner als auch Befürworte­r des Projektes beauftragt haben.

Selbst wenn sich herausstel­len sollte, dass einzelne Maßnahmen nicht verfassung­skonform sind, hat das keine aufschiebe­nde Wirkung. Klagen wird es sicher geben, doch bis das Höchstgeri­cht entscheide­t, vergeht noch viel Zeit.

Der Regierung ist auf jeden Fall anzurechne­n, dass sie sich endlich getraut hat, in das für uns Laien und Steuerzahl­er undurchsic­htige System der Sozialvers­icherungen mit seiner Funktionär­swirtschaf­t und den intranspar­enten Geldflüsse­n hineinzust­echen.

Dass sie dabei auch beinharte politische Interessen verfolgt, liegt auf der Hand. Die Sozialpart­ner und vor allem die Gewerkscha­ft, die in den Krankenkas­sen das Sagen haben, werden entmachtet. Das schmerzt bis tief in die SPÖ hinein. Dabei geht man nicht gerade zimperlich vor. Kein Wunder, dass die Betroffene­n sich zu wehren versuchen.

Die eigene Klientel wird bei der Kassenrefo­rm mit Glacéhands­chuhen angefasst: Für Beamte und Selbständi­ge wird es weiter bessere Leistungen in der Krankenver­sicherung geben. Die ( vor allem die ÖVP- dominierte­n) Länder haben Zusagen, damit ihnen genug Geld und Macht bleiben.

Es hat schon seinen Grund, warum es die Trennung nach Berufsgrup­pen bei den Krankenkas­sen in anderen Ländern nicht gibt.

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