Der Herbstmeister fiel in den Fern-Weh.
Eine sehr schwache Wiener Austria verlor zum zweiten Mal in Folge auswärts – diesmal gegen stark aufspielende Wolfsberger 0:2.
Der Pokal für den Herbstmeistertitel steht schon im Austria-Museum. Die Freude über diese Trophäe währte bei den Violetten nur drei Tage, denn der Tabellenführer, bisher die beste Auswärtsmannschaft der Liga, rutschte im Lavanttal aus. 0:2 verlor man beim WAC, dem bis dahin Letzten, der unter dem neuen Trainer Heimo Pfeifenberger den zweiten Heimsieg feierte. Die Austria verlor zum zweiten Mal in Folge in der Ferne, zuerst in Ried, nun in Wolfsberg.
Fink rotierte vor dem Spiel, nachher sowieso. „Das war unsere schlechteste Saisonleistung, das war nicht viel, die Mannschaft war nicht voll da.“
Vier Änderungen nahm der Austria-Trainer vor, drei freiwillig, zu einer wurde er gezwungen, weil Grünwald nicht fit war. Kayode und Kehat setzte Fink auf die Bank, Zulechner wurde gar außerhalb des Kaders geschont. Ausgerechnet Zulechner, mit dem die Austria in dieser Saison noch kein einziges Mal verloren hatte. „Ich brauche frische Spieler“, so Fink.
Klare Sache
Seine Taktik ging nicht auf, die Austria war in der ersten Hälfte nicht existent. Weil die Kärntner viel aggressiver und in Gedanken flotter agierten, Silvio, Jacobo und Ouédraogo mit ihrer Technik den Austrianern Kopfweh bereiteten und zu guten Chancen kamen. Einmal verzog Jacobo bei einem Konter knapp, dann wiederum rettete Austria-Goalie Hadzikic gegen Wernitznig.
Die Führung für den WAC lag in der Luft, Silvio nützte bei einem Freistoß Abstimmungsprobleme der violetten Abwehr aus und hatte schließlich den Kopf am richtigen Ort – 1:0 (19.). Die Gäste aus Wien fanden über- haupt nicht zu ihrem Spiel und daher keine echte Chance vor. Im Zentrum konnten Vukojevic und Holzhauser keine Akzente setzen, auch über die Flanken vermochte man nicht für Gefahr sorgen. Am aufziehenden Nebel im Lavanttal lag es nicht, dass der Austria völlig der Durchblick fehlte.
Die Entscheidung
Fink musste, wie schon im Heimspiel gegen Sturm, eine deutliche Pausen-Ansprache aus dem Ärmel schütteln. Seine Mannschaft dürfte er damit aufgeweckt haben, denn die Austrianer erzeugten nach dem Wechsel Druck, ließen den WAC nicht mehr zur Entfaltung kommen. Das Manko bei dieser Überlegenheit: Die Wiener wurden kaum gefährlich. Fink: „Wir wollten nur schön spielen.“
Anders die Kärntner, die in Folge durch Effizienz glänzten. Hüttenbrenner sorgte mit einem Drehschuss zum 2:0 für die endgültige Entscheidung.
Zu allem violetten Übel kam auch noch eine Verlet- zung des eingewechselten Kayode – ein Knochenmarksödem im Sprunggelenk. Apropos Zulechner: Er verpasste auch die vierte Niederlage der Austria in der laufenden Saison.
Heimo Pfeifenberger wiederum jubelte: „Wir haben cool gespielt und wollten den Sieg mehr als die Austria.“