Auf die Zubereitung kommt es an
Varianten. Erdäpfel sind kalorienarm. In Fett ausgebacken, sind sie eine Kalorienbombe
Besonders Erdäpfel stehen im Ruf, dick zu machen. Zu Unrecht, sagt Ernährungswissenschaftlerin Sabine Bisovsky. Denn von Natur aus sind die gelbf leischigen Knollen recht kalorienarm. „100 Gramm haben nur 84 Kilokalorien.“
Ein Erdäpfelgericht kann es aber trotzdem ganz schön in sich haben. Wenn die Kalo- rienbilanz recht hoch ausfällt, liegt das jedoch an der jeweiligen Zubereitungsart. Das zeigt das Angebot am Adventmarkt recht gut.
Man könnte es auch so sagen: Je weniger Fett, desto besser. Klar, dass dann die Braterdäpfel aus dem Maroniofen mit Abstand am besten für die Figur abschneiden. Ähnlich verhält es sich mit den Ofenerdäpfeln – in ihrer puren Form, versteht sich. Sie werden in Alufolie in speziellen Öfen weich gegart.
Wem das zu wenig Pep hat und wer lieber gewürzte Potatoe Wedges verspeist, sollte allerdings vorsichtig bei der Portionsgröße sein. Diese beliebten Erdäpfelspalten kommen zwar auch aus dem Maroniofen. Aber: „Sie sind meist vorfrittiert, dann sind sie mit Pommes frites vergleichbar.“Noch problematischer sieht die Ernährungswissenschaftlerin allerdings Erdäpfelpuffer. „Da kann ein großer Puffer schon eine Hauptmahlzeit ersetzen,“kommentiert Bisovsky frische Erdäpfelpuffer, die gerade aus einer Pfanne mit heißem Fett gehoben werden. aus Konzentrat hergestellt wird. „Schön, dass es mittlerweile Alternativen gibt, die nicht so picksüß sind wie noch vor einigen Jahren.“
Eine Kalorienbombe bleibt so ein Häferl trotzdem. Bisovsky: „Die Kalorien kommen von Zucker Alkohol, das wird gern vergessen.“Ihre Empfehlung: „Nach Möglichkeit mit Tee oder Kinderpunsch strecken. Oder statt dem zweiten Häferl ein Mineralwasser trinken.“Sogar ein Seidl Bier, das immer öfter bei Punschständen zu finden ist, geht für die Expertin als Punschersatz durch. „Das ist gar keine schlechte Alternative. Es hat wohl weniger Kalorien als ein Punsch.“
Süßes Finale
Für den süßen Abschluss stechen uns Äpfel mit knallrotem Zuckerguss ins Auge. Ein kleiner Bub zeigt gerade mit leuchtenden Augen darauf, die Standlerin lächelt und sagt: „Vitamine und Naschen, das denken die meisten dabei.“Bisovsky winkt ab. Wenn schon Apfel, dann lieber ein echter Bratapfel: „Die Nüsse in der Fülle enthalten wertvolle Fettsäuren.“Apropos Süßes: Bei der Weihnachtsbäckerei rät sie zum Lebkuchen statt Mürbteig. „Dieses Weihnachtsgebäck enthält normalerweise nämlich gar kein Fett.“
Trotz aller Empfehlungen müsse man dennoch nicht zu streng zu sich selbst sein. „Man soll die Adventschmankerln auch genießen. Die Zusatzkilos wachsen ohnehin nicht in den letzten zwei Wochen des Jahres auf Hüfte und Rippen, sondern in den 50 Wochen davor.“