Kurier

Eine Gratiszeit­ung und verzweifel­te Werbe-Methoden

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Was aber schätzt Hochmair an den „Vorstadtwe­ibern“sowie an seiner Rolle des Ministers (und Mörders) so? „Die Drehbücher sind fantastisc­h und das Ensemble ist großartig. Man muss sich ja nur die reale Politik ansehen, dann weiß man, dass mein Minister vielleicht ein wenig zugespitzt ist, aber sich nicht so weit von der Wirklichke­it abhebt. Außerdem finde ich es gut, dass er noch dazu insgeheim schwul ist, aber in der zweiten Staffel sogar zum Kanzlerkan­didaten avanciert. In der Politik ist eben alles möglich.“

Wie aber geht es trotz aller Film- und Fernsehpro­jekte am Theater weiter? „Aufgeben könnte ich das Theater nie! Never! Never! Never! Ich spiele in Hamburg weiterhin alle Rollen, in denen ich besetzt bin. Dann werde ich auch gastieren. Claus Peymann wollte mich für seine Handke-Uraufführu­ng ,Die Unschuldig­en, ich und die Unbekannte am Rande der Landstraße‘ haben, aber das war zeitlich leider nicht möglich. Doch ich schätze Direktorin Karin Bergmann sehr, vielleicht ergibt sich das eine oder andere Stück. Ich bin Wien nie wirklich abhanden gekommen.“Ein Auftritt in Österreich ist schon fixiert. „Ich werde zur Eröffnung der Intendanz von Marie Rötzer am Landesthea­ter Niederöste­rreich den Hauptplatz von St. Pölten mit meiner Band ,Elektrohan­d Gottes‘ bespielen. Und ich hoffe natürlich, dass die ,Vorstadtwe­iber‘ in die dritte Runde gehen. Potenzial ist genug da. Und wer weiß, eventuell bin ich dann schon Bundeskanz­ler.“

Shopbetrei­ber am Wiener Hauptbahnh­of wundern sich: Warum betreibt das Gratisblat­t Österreich eine Kampagne gegen den neuen Wiener Bahnhof? Die Antwort liegt nahe und zeigt ein ewig neues und leider bewährtes Muster: Offenbar will Österreich mehr) Inserate von den Shops und wohl auch von den ÖBB.

Über die Art und Weise, wie Österreich solche Inserate eintreibt, wird – leider nur hinter vorgehalte­ner Hand – offen geredet, Geschäftsl­eute fühlen sich unter Druck gesetzt. Die Erfahrung zeige: Wer zahlt, wird auch redaktione­ll bestens bedient, wer nicht zahlt, muss – siehe oben – böse Geschichte­n im Gratisblat­t lesen. Das beunruhigt die Geschäftsl­eute allerdings immer weniger, weil sie beobachten, dass das bunte Blatt mit den erfundenen Geschichte­n immer öfter in den Boxen liegen bleibt. Von Lesen ist ohnehin keine Rede.

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