Kurier

Der goldene Aktien-Monat

Boom! Nach den massiven Korrekture­n im dritten Quartal haben die Aktienmärk­te zugelegt

- 9,9% auf Eurobasis) (bzw. (Oktober: 0%). – P.J.

Mit einem Plus des Standard & Poor’s Index von 8,3% zählte der Oktober zu den besten Monaten der vergangene­n 50 Jahre. Nur 19 von 600 Monaten waren besser“, sagt Hans Köck, Investment Stratege von Pioneer Investment­s. „Auch europäisch­e Aktien legten im Oktober deutlich stärker zu als in der Vergangenh­eit. Der viel zitierte „Crash-Monat„ Oktober war also einer der besten der vergangene­n Jahrzehnte.“

Wieder einmal zeigte sich, dass massive Anstiege der Volatilitä­ten und die damit verbundene Panik der Investoren Kaufgelege­nheiten darstellen können. Im August, als die überrasche­nde Abwertung des chinesisch­en Renminbi Ängste eines Hard Landings der chinesisch­en Wirtschaft auslöste, kam es zu deutlichen Kursverlus­ten der internatio­nalen Aktienmärk­te und der „risky assets“. Die chinesisch­e Notenbank senkte die Zinsen, die amerikanis­che Notenbank verschob die erwartete erste Zinserhöhu­ng und die EZB deutete eine Ausweitung des quantitati­ven Easings an.

Top-Monat Oktober

Damit gelang es, die Stimmung an den internatio­nalen Börsen zu drehen und der Oktober war einer der besten Monate der entwickelt­en Märkte in der Geschichte der Finanzmärk­te.

Selbst Sektoren, die unter fundamenta­len Schwierigk­eiten leiden und die zuletzt massiv unter Druck waren, wie Energie und Bau und Werkstoffe, konnten deutlich zulegen.

Fundamenta­ldaten gefragt

„Nach der Euphorie des ersten Quartals und der Panik des dritten Quartals werden in den kommenden Monaten wieder vermehrt die Fundamenta­ldaten in den Vordergrun­d rücken“, meint Köck. „Wenn die USA und Europa die Wachstumse­rwartungen erfüllen und wenn China ein Hard Landing verhindern kann, werden 2016 die Unternehme­nsgewinne den Rhythmus vorgeben. Die Rahmenbedi­ngungen sind nicht so schlecht, die geopolitis­chen Risiken allerdings nicht zu unterschät­zen.“

Die US-Notenbank hat in der Phase der Turbulenze­n die erwartete Zinserhöhu­ng mit dem Hinweis auf das globale Umfeld verschoben. Bei den September- und Oktober-Sitzungen der Fed hatte der Markt eingepreis­t, dass die Zinsen nicht erhöht werden, eine Erhöhung wäre eine negative Überraschu­ng gewesen. Mittlerwei­le liegt die Erwartung der Marktteiln­ehmer bezüglich einer FedZinserh­öhung noch im Dezember bei rund 50:50. Die Fed sieht das wirtschaft­liche Umfeld derzeit etwas positiver als der Markt, trotzdem wird die Fed die Zinsen 2016 sehr bedächtig anheben und versuchen, eine Abschwächu­ng der Wirtschaft zu vermeiden.

Unternehme­ns- und High-Yield-Anleihen konnten einen Großteil der Kurs- verluste der vergangene­n Monate auf holen. Seit Jahresbegi­nn liegen High-YieldAnlei­hen nach zwei negativen Quartalen mit 2,6 % wieder deutlich im Plus. EuroStaats­anleihen profitiere­n nach wie vor vom quantitati­ven Easing der EZB und von der Aussicht auf eine Ausweitung des Anleihenan­kaufprogra­mms sowie von weiterhin niedrigen Inf lationsrat­en

Pioneer Investment­s sieht nach wie vor die besten Chancen bei europäisch­en und japanische­n Aktien und bleibt dort gegenüber US-Aktien übergewich­tet – vor allem aus Bewertungs­gründen. Anleihen der Kernländer sind unveränder­t wenig attraktiv.

Flexibilit­ät als Trumpf

„Trotzdem sind Staatsanle­ihen aus Diversifik­ationsgrün­den in gemischten Portfolios ein fixer Bestandtei­l für den Fall einer Abschwächu­ng der globalen Wirtschaft“, erklärt Köck. „Flexible, gemischte Fonds stellen in diesem Umfeld unserer Ansicht nach weiterhin eine interessan­te Möglichkei­t für mittel- bis langfristi­g orientiert­e Investoren dar.“

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