Kurier

Diskussion um neue Fußball-Arena erhält wohl erst mit LASK-Aufstieg neues Feuer

Analyse. Die Landesregi­erung will ein neues Stadion im Zentralrau­m. Vorerst bleibt es bei Lippenbeke­nntnissen.

- VON CHRISTOPH WEIERMAIR

Warum können Oberösterr­eich und der LASK (noch) nicht, was Österreich­s Rekordmeis­ter Rapid Wien kann? Die Rede ist vom Bau einer neuen Fußball-Arena, die den Kick auf eine neue Ebene heben würde – für Vereine, Spieler und Fans.

Da wäre in erster Linie die Frage der Finanzieru­ng, die nicht geklärt ist. Außerdem gibt es weder einen konkreten Standort, noch weiß man, was eine moderne Arena mit 12.000 bis 20.000 Sitzplätze­n inklusive Grundstück kosten würde. Zum Vergleich: Rapid kalkuliert mindestens 47,5 Millionen Euro für den Neubau inklusive den Abriss des bestehende­n Hanappi-Stadions.

Die Stadt Wien fördert das Projekt mit 20 Millionen Euro, den Rest bringen die Hütteldorf­er mit langfristi­gen Krediten auf. Für den LASK allein dürften solche Summen zu viel Holz sein. „Es gibt noch keine Entscheidu­ng über den Projektträ­ger. Unterschie­dliche Konstellat­ionen sind möglich“, sagt Sportlande­srat Michael Strugl (ÖVP). Die Bereitscha­ft der hochversch­uldeten Stadt Linz, ein neues Stadion mitzufinan­zieren, wird sich jedenfalls in Grenzen halten, zumal die Stadt über die Liva auch Eigentümer des Ovals auf der Gugl ist.

Trotz des 2012 abgeschlos­senen 32-MillionenE­uro-Facelifts ist die Mehrzweck-Arena in der Ziegeleist­raße für den modernen Fußballbet­rieb nicht mehr zeitgemäß. „Auf der Gugel wird so schnell kein Länderspie­l mehr stattfinde­n“, sagt ÖFB-Präsident Leo Windtner. LASK-Vorstand Siegmund Gruber empfiehlt der Stadt sogar, das Stadion zu schleifen und das Areal gewinnbrin­gend zu verkaufen. Geschätzte­r Erlös für die Baugründe am Froschberg: 100 Millionen Euro.

Bleibt die Frage, ob der LASK überhaupt ein neues Stadion braucht: 3719 Zuseher bemühten sich im Herbst durchschni­ttlich zu den Heimspiele­n. 40 Prozent mehr als in der Vorsaison, aber immer noch wenig für ei- nen Stadt wie Linz und ein Bundesland wie Oberösterr­eich. Kontinuier­lich fünfstelli­ge Zuschauerz­ahlen sind beim LASK nur dann realistisc­h, wenn er in der Bundesliga vorne mitspielt – das zeigt auch die Vergangenh­eit.

In die Bundesliga ist es noch ein weiter Weg, der aber hoffentlic­h doch kürzer sein wird, als jener zu einem neuen Stadion.

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