Diskussion um neue Fußball-Arena erhält wohl erst mit LASK-Aufstieg neues Feuer
Analyse. Die Landesregierung will ein neues Stadion im Zentralraum. Vorerst bleibt es bei Lippenbekenntnissen.
Warum können Oberösterreich und der LASK (noch) nicht, was Österreichs Rekordmeister Rapid Wien kann? Die Rede ist vom Bau einer neuen Fußball-Arena, die den Kick auf eine neue Ebene heben würde – für Vereine, Spieler und Fans.
Da wäre in erster Linie die Frage der Finanzierung, die nicht geklärt ist. Außerdem gibt es weder einen konkreten Standort, noch weiß man, was eine moderne Arena mit 12.000 bis 20.000 Sitzplätzen inklusive Grundstück kosten würde. Zum Vergleich: Rapid kalkuliert mindestens 47,5 Millionen Euro für den Neubau inklusive den Abriss des bestehenden Hanappi-Stadions.
Die Stadt Wien fördert das Projekt mit 20 Millionen Euro, den Rest bringen die Hütteldorfer mit langfristigen Krediten auf. Für den LASK allein dürften solche Summen zu viel Holz sein. „Es gibt noch keine Entscheidung über den Projektträger. Unterschiedliche Konstellationen sind möglich“, sagt Sportlandesrat Michael Strugl (ÖVP). Die Bereitschaft der hochverschuldeten Stadt Linz, ein neues Stadion mitzufinanzieren, wird sich jedenfalls in Grenzen halten, zumal die Stadt über die Liva auch Eigentümer des Ovals auf der Gugl ist.
Trotz des 2012 abgeschlossenen 32-MillionenEuro-Facelifts ist die Mehrzweck-Arena in der Ziegeleistraße für den modernen Fußballbetrieb nicht mehr zeitgemäß. „Auf der Gugel wird so schnell kein Länderspiel mehr stattfinden“, sagt ÖFB-Präsident Leo Windtner. LASK-Vorstand Siegmund Gruber empfiehlt der Stadt sogar, das Stadion zu schleifen und das Areal gewinnbringend zu verkaufen. Geschätzter Erlös für die Baugründe am Froschberg: 100 Millionen Euro.
Bleibt die Frage, ob der LASK überhaupt ein neues Stadion braucht: 3719 Zuseher bemühten sich im Herbst durchschnittlich zu den Heimspielen. 40 Prozent mehr als in der Vorsaison, aber immer noch wenig für ei- nen Stadt wie Linz und ein Bundesland wie Oberösterreich. Kontinuierlich fünfstellige Zuschauerzahlen sind beim LASK nur dann realistisch, wenn er in der Bundesliga vorne mitspielt – das zeigt auch die Vergangenheit.
In die Bundesliga ist es noch ein weiter Weg, der aber hoffentlich doch kürzer sein wird, als jener zu einem neuen Stadion.