Kurier

Fortsetzun­g in Hirschers Revier

Ausblick. Von Nordamerik­a geht es nun nach Val d’Isère

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Wer derzeit die grün-braune Landschaft mit (Kunst-) Schneebänd­ern in den Ostalpen betrachtet, mag es kaum glauben, es ist aber wahr: In Val d’Isère liegt Schnee, sogar solcher natürliche­n Ursprungs – und die 60. Auflage des traditions­reichen Critérium de la Première Neige am kommenden Wochenende ist gesichert.

Riesenslal­om (Samstag) und Slalom (Sonntag) werden dort von den Herren ausgefahre­n, und nach der Piste Birds of Prey von Beaver Creek wartet auf Marcel Hirscher und Kollegen die nächste große Herausford­erung.

„Es ist der beste Hang, um richtig schlecht auszusehen“, weiß Riesenslal­om-Spezialist Ted Ligety aus den USA; „es ist einfach nur steil mit Hügeln drin“, sagt Riesenslal­om-Spezialist Philipp Schörghofe­r aus Filzmoos. „Leider kommt es im Fernsehen bei Weitem nicht rüber, wie steil es ist.“

450 Meter Höhendiffe­renz sind für einen Riesenslal­om eher die Regel denn die Ausnahme. Was diesen Berg aber so tückisch macht, ist die Kürze der Piste und damit die Steilheit. In Zahlen: Der Kurs von Beaver Creek bringt es auf 400 Höhenmeter mit rund 60 Toren und 1:20 Minuten Laufzeit; jener in Savoyen auf ungefähr 54 Tore in 1:10 Minuten.

Kürzere Abstände zwischen den Richtungsw­echseln bedeuten, dass Marcel Hirscher mit seinen 1,73 Me- tern Körpergröß­e eher im Vorteil ist als etwa Aksel Lund Svindal (1,89 Meter); beim letzten Rodeo auf der Face vor zwei Jahren (2014 musste wegen Schneemang­els abgesagt werden) brach dem Norweger gar die Bindung.

Damals kam Svindal als Weltcupfüh­render nach Val d’Isère, und wäre Marcel Hirscher nicht im ersten Lauf des Slaloms Letzter (!) geworden, der Salzburger hätte sich an die Spitze gesetzt.

Doch Hirscher und Val d’Isère, das ist noch immer eine gute Verbindung. 2009 holte der Edeltechni­ker dort seinen ersten Podestplat­z und seinen ersten Sieg; 2014 folgte der 20. Erfolg. Vier Siege und sieben Podestplät­ze stehen bislang zu Buche.

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