Ein Tor fehlte für die Tabellenführung
Salzburg. Der Meister verpasste trotz Austrias Umfaller mit einem 0:0 in Mattersburg den Sprung an die Spitze
Die Überraschung vor dem Spiel: Marcel Koller war im Stadion, sah Teamspieler aus Norwegen (Berisha), Guinea (Keita), Japan (Minamino) und Lettland (Maksimenko), aber keinen aus Österreich (Leitgeb und Hinteregger verletzt, von Onisiwos Erkrankung erfuhr er erst im Stadion). Zumindest sah er im Finish Lazaro (allerdings als ungewohnten rechten Verteidiger), und einen bis auf einen Fehler sehr guten U21-Tormann Kuster.
Erste hitzige Szene das Spiels: Salzburg begann erstmals seit langer Zeit im 4-3-3System offensiv und äußerst agil, Keita traf die Stange (8.).
Erste Großtat des Spiels: Mattersburg war nach zehn Minuten aufgekommen, Salzburg-Verteidiger CaletaCar drosch den Ball über das Tribünendach. Ein Gustostückerl, das im Pappelstadion bislang nur wenigen fußballerischen Feingeistern wie Malic gelungen ist.
Zweite hitzige Szene des Spiels: Kurz vor der Pause griff Höller im Strafraum an den Arm von Minamino, doch Schiedsrichter Weinberger gab keinen Elfer.
Der Flieger des Spiels: In Minute 49 und 50 klärte Mattersburg-Tormann Kuster gegen Berisha, Minamino und Caleta-Car.
Der Wiederholungstäter: Keita traf aus der Drehung wieder nur die Stange (72.).
Der neue Mann im Spiel: Thomas Letsch durfte gestern in Mattersburg sein Debüt als Salzburg-Coach geben. Der 47-jährige Deutsche brachte Lainer für den gesperrten Schwegler und ließ Damari und Pehlivan draußen. Dafür brachte er zwei Spieler, die er im Herbst als Liefering-Trainer gut kennengelernt hatte: Konrad Laimer und den Südkoreaner Hwang Hee-Chan, der seinen Einstand im Bullen-Dress feierte. Der war im 19. Spiel der Saison der 28. Spieler, der in der Meisterschaft eingesetzt wurde.
Die Nullnummer
Das alte Leid: Mattersburg traf wieder nicht, hatte nur eine Chance durch einen Flugkopf ball von Maksimenko nach Jano-Freistoß. Trainer Ivica Vastic rührte kräftiger als Letsch um, musste auf den gesperrten Röcher und auf den erkrankten Onisiwo verzichten. „Eine schwierige Situation. Also haben wir uns auf die Defensive konzentriert.“Aber auch Malic, Perlak und Bürger standen nicht mehr in der Startelf. Dort fanden sich Jano, Mahrer, Maksimenko, Höller und Pink wieder. Letzterer war der einzige gelernte Offensivspieler in Mattersburgs Grundelf.
Das Fazit des Spiels: Salzburg begann stark, ließ nach und dominierte nach der Pause, nachdem auf 4-4-2 umgestellt worden war. Trainer Letsch: „Ein Elfer, der nicht gegeben wurde, zwei Stangenschüsse. Die Chancen waren da. Es hat die letzte Konsequenz und das Quäntchen Glück gefehlt.“
Die Mattersburger Spieler warfen nach Schlusspfiff Geschenke zu den Fans. Die waren froh, dass das Christkind später kam als in den letzten zwei Jahren, als in der Ersten Liga schon im November Winterpause war.