Lukas Klapfer lief zur Hochform auf
Nordische Kombination. Der Steirer sorgte in Lillehammer für den ersten Podestplatz in diesem Winter
Er hatte schon so eine Vorahnung. „Die Ausgangsposition ist vielversprechend“, hatte Kombinierer Lukas Klapfer bereits zur Halbzeit des Weltcups in Lillehammer gemeint. Nach einem Sprungwettkampf auf der Normalschanze, der in den Augen des Steirers zwar bestenfalls „zufriedenstellend“verlaufen war – aber Rang sieben und nur 29 Sekunden Rückstand verhießen für das Zehn-Kilometer-Langlauf-Rennen einiges. „Da kann ein gutes Ergebnis rausschauen.“
Ein gutes Ergebnis? Fast hätte es für den 29-Jährigen sogar zum zweiten Weltcupsieg seiner Karriere gereicht. Erst am letzten Anstieg der schwierigen Loipe von Lillehammer konnte Klapfer das hohe Tempo des Norwegers Magnus Krog nicht mehr halten und kam schließlich hinter dem deutschen Weltcupleader Fabian Rießle als Dritter ins Ziel. „Ich habe gesehen, dass die Form stimmt“, sagte der 29-Jährige.
Lukas Klapfer ist heute noch froh darüber, dass er vor zweieinhalb Jahren nicht alles hingeschmissen und das Autohaus seiner Eltern über- nommen hat. Ihm wäre auch einiges vorenthalten geblieben: eine Olympia-Medaille mit dem österreichischen Team in Sotschi etwa (2014), und sein erster Weltcupsieg (Schonach 2015). „Ich war im Grunde schon auf der Abschussliste und stand extrem unter Druck“, erinnert sich der Steirer, der von den ÖSV-Trainern ein allerletztes Ultimatum erhielt. „Wenn ich keine Leistungen gebracht hätte, dann hätte ich es sein lassen müssen.“
Inzwischen ist dieser Lukas Klapfer aus dem österreichischen Kombinierer-Team längst nicht mehr wegzudenken und neben Routinier Bernhard Gruber zum Leithammel und großen Hoffnungsträger avanciert. Vor allem, weil er auch in der Loi- pe regelmäßig zur Hochform auflaufen kann.
Starkes ÖSV-Team
Wie bereits im ersten Bewerb am Samstag konnten die österreichischen Kombinierer auch am Sonntag wieder durch ihre mannschaftliche Geschlossenheit überzeugen. Hinter Klapfer kam Weltmeister Gruber erneut als Vierter ins Ziel, der Salzburger verbesserte sich im Langlauf immerhin um13 Positionen. Und mit Routinier Willi Denifl (8.) schaffte ein weiterer ÖSV-Kombinierer den Sprung in die Top Ten.
Die Kombinierer machen nun am kommenden Wochenende eine Pause, ehe der erste Saisonhöhepunkt ansteht: der Heimweltcup in Ramsau (19./20. Dezember).