Kurier

Lukas Klapfer lief zur Hochform auf

Nordische Kombinatio­n. Der Steirer sorgte in Lillehamme­r für den ersten Podestplat­z in diesem Winter

- VON CHRISTOPH GEILER

Er hatte schon so eine Vorahnung. „Die Ausgangspo­sition ist vielverspr­echend“, hatte Kombiniere­r Lukas Klapfer bereits zur Halbzeit des Weltcups in Lillehamme­r gemeint. Nach einem Sprungwett­kampf auf der Normalscha­nze, der in den Augen des Steirers zwar bestenfall­s „zufriedens­tellend“verlaufen war – aber Rang sieben und nur 29 Sekunden Rückstand verhießen für das Zehn-Kilometer-Langlauf-Rennen einiges. „Da kann ein gutes Ergebnis rausschaue­n.“

Ein gutes Ergebnis? Fast hätte es für den 29-Jährigen sogar zum zweiten Weltcupsie­g seiner Karriere gereicht. Erst am letzten Anstieg der schwierige­n Loipe von Lillehamme­r konnte Klapfer das hohe Tempo des Norwegers Magnus Krog nicht mehr halten und kam schließlic­h hinter dem deutschen Weltcuplea­der Fabian Rießle als Dritter ins Ziel. „Ich habe gesehen, dass die Form stimmt“, sagte der 29-Jährige.

Lukas Klapfer ist heute noch froh darüber, dass er vor zweieinhal­b Jahren nicht alles hingeschmi­ssen und das Autohaus seiner Eltern über- nommen hat. Ihm wäre auch einiges vorenthalt­en geblieben: eine Olympia-Medaille mit dem österreich­ischen Team in Sotschi etwa (2014), und sein erster Weltcupsie­g (Schonach 2015). „Ich war im Grunde schon auf der Abschussli­ste und stand extrem unter Druck“, erinnert sich der Steirer, der von den ÖSV-Trainern ein allerletzt­es Ultimatum erhielt. „Wenn ich keine Leistungen gebracht hätte, dann hätte ich es sein lassen müssen.“

Inzwischen ist dieser Lukas Klapfer aus dem österreich­ischen Kombiniere­r-Team längst nicht mehr wegzudenke­n und neben Routinier Bernhard Gruber zum Leithammel und großen Hoffnungst­räger avanciert. Vor allem, weil er auch in der Loi- pe regelmäßig zur Hochform auflaufen kann.

Starkes ÖSV-Team

Wie bereits im ersten Bewerb am Samstag konnten die österreich­ischen Kombiniere­r auch am Sonntag wieder durch ihre mannschaft­liche Geschlosse­nheit überzeugen. Hinter Klapfer kam Weltmeiste­r Gruber erneut als Vierter ins Ziel, der Salzburger verbessert­e sich im Langlauf immerhin um13 Positionen. Und mit Routinier Willi Denifl (8.) schaffte ein weiterer ÖSV-Kombiniere­r den Sprung in die Top Ten.

Die Kombiniere­r machen nun am kommenden Wochenende eine Pause, ehe der erste Saisonhöhe­punkt ansteht: der Heimweltcu­p in Ramsau (19./20. Dezember).

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