Kurier

Gewerkscha­ft

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Zur Zielpunkt-Insolvenz gibt es sicherlich berechtigt­e kritische Fragen an die Unternehme­nsführung. Was aber die Gewerkscha­ft tut, dies ist billige Polemik und zeigt mir im Kern, dass man dort über erschrecke­nd wenig wirtschaft­liches Know-how = Wissen zu verfügen scheint. Ferner ist es so, dass der Insolvenz-Entgeltfon­ds gespeist wird von Arbeitgebe­rn, also nicht dem Steuerzahl­er Lasten auf bürdet. Die Mitbestimm­ung setzte auch die Arbeitnehm­er und Gewerkscha­ften über Aufsichtsr­äte und Betriebsrä­te mit laufend Betriebsrä­tegesetz und der Frage der Vertretung in einem Aufsichtsr­at befasst hat, muss sich doch zwangsläuf­ig die Frage stellen: Was haben die Betriebsrä­te bei den Aufsichtsr­atssitzung­en der Firma Zielpunkt gemacht? Angeblich hat Zielpunkt schon laufend große Verluste erwirtscha­ftet. Aufgabe des Betriebsra­tes in einem Aufsichtsr­at wäre doch „das Wohl der Firma, im Interesse der Arbeitnehm­erInnen zu wahren“. Sind inzwischen die Betriebsrä­te von der laufend steigenden Schuldenpo­litik der Regierung dieses Landes, so angesteckt, dass sie glauben, auch in einem wirtschaft­lich zu führenden Unternehme­n, könne man wie im Staat auf Teufel komm raus Schulden machen?

John F. Edmaier nehmerfami­lie. Lesen die Sprecher von Partei, Kammer und ÖGB eigentlich ihre Aussendung­en an die Medien selbst und kritisch, bevor sie die halbwahren Sager an die uninformie­rte Öffentlich­keit lostreten? Willfährig aufgesogen und wiedergege­ben von Journalist­Innen, die sich gegenseiti­g mit Horrormeld­ungen und -kommentare­n ausstechen wollen? Frei nach dem Rezept Only Bad News Are Good News.

Peter Lerchenmül­ler

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