Sozialministerium: Stiftungen sollen staatliche Sozialprojekte mitfinanzieren
Pilotprojekt. Mit einem Pilotprojekt testet das Sozialministerium eine neue Form der Finanzierung von Sozial- und Beschäftigungsprojekten in Österreich. Beim sogenannten „Social Impact Bond“(zu Deutsch: sozialer Wirkungskredit) leisten private Financiers über eine gemeinnützige Stiftung die Vorfinanzierung eines Sozialprojekts.
Die öffentliche Hand gibt die Ziele vor und definiert die Erfolgskriterien. Wird das Ziel erreicht, gibt es eine Erfolgsprämie. Wird es nicht erreicht, f ließt kein Geld, der „Social Impact Bond“wäre dann als Spende anzusehen.
Das erste Projekt wurde jetzt in Linz gestartet. 75 von Gewalt betroffene Frauen sollen innerhalb der dreijährigen Projektlaufzeit in eine existenzsichernde Beschäftigung vermittelt bzw. vor dem Verlust ihres Arbeitsplatzes bewahrt werden. Für das Projekt werden 800.000 Euro zur Verfügung gestellt, die nicht vom Staat, sondern von einem Stiftungskonsortium kommen. Die jährliche Verzinsung liegt bei einem Prozent. Projektpartner sind das Frauenhaus Linz und das Gewaltschutzzentrum Oberösterreich. Die Vorfinanzierung übernimmt die Juvat gemeinnützige GesmbH, der Österreich-Ableger der deutschen Benckiser Stiftung Zukunft. Vorfinanzierer ist u. a. die Erste österreichische Spar-Casse Privatstiftung. „Die Stiftung als Kreditgeber erlaubt uns, mehr Projekte zu unterstützen“, sagt Sozialminister Rudolf Hundstorfer. An Kosten erspart sich der Staat in diesem Projekt zunächst 360.000 Euro. Funktioniert das Projekt, sollen noch weitere folgen.