Kurier

Ried ist das beste Schlusslic­ht in Europa

Bundesliga. Leader Austria ist das Gegenteil

- – STEPHAN BLUMENSCHE­IN

Es ist eine kuriose Meistersch­aft, die Bundesliga-Saison 2015/’16. Gerade einmal 16 Punkte trennen nach 19 Runden den Ersten Austria von Schlusslic­ht Ried. In der Vorsaison lagen zwischen Platz 1 (Salzburg) und Platz 10 (Wr. Neustadt) nach der ersten Runde der zweiten Saisonhälf­te 23 Punkte.

Auch der europäisch­e Vergleich ist durchaus kurios: Ried ist mit einem Schnitt von einem Punkt pro Spiel (19 Zähler in 19 Runden) das erfolgreic­hste Schlusslic­ht aller UEFA-Länder mit einer eingleisig­en obersten Spielklass­e, in der die aktuelle Saison noch nicht beendet ist.

Mit Respektabs­tand rangieren der Letzte aus Polen (Slask Wroclaw, 16 Punkte nach 19 Runden, ø 0,84) und der Letzte aus der Schweiz (FC Vaduz, 15/18, ø 0,84) hinter den Innviertle­rn. Europas schwächste­s Schlusslic­ht kommt übrigens aus Malta: St. Andrews hat alle 14 Saisonspie­le verloren.

Auch am anderen Ende der Tabelle ist die Bundesliga Spitze in Europa – aber im negativen Sinn: Ein so schwacher Punkteschn­itt, wie ihn die Austria mit 1,84 Zählern pro Spiel hat, reicht in Europa sonst nur noch in Bulgarien zu Platz 1. Dort führt Ludogorez Rasgrad mit ebenfalls 35 Punkten aus 19 Runden. Zum Vergleich: Deutschlan­ds Tabellenfü­hrer Bayern holte im Schnitt pro Spiel 2,66 Punkte (40 Zähler in 15 Runden). Damit sind die Münchner aber nicht die Nummer 1 in Europa. Das ist Olympiakos Piräus: Griechenla­nds Leader hat noch keinen einzigen Punkt abgegeben und alle 13 Ligaspiele gewonnen.

Zwei Selbstfall­er

Österreich Tabellenfü­hrer schaffte das Kuriosum, vergangene Woche zwei Mal bei einem Schlusslic­ht zu verlieren (2:3 in Ried, 0:2 in Wolfsberg). Trotzdem können die Austrianer, die diese Saison aus den ersten 19 Spielen neun Punkte mehr als im Vorjahr geholt haben, aus eigener Kraft auf Platz 1 in die kurze Winterpaus­e gehen. Ein Heimsieg gegen Altach am kommenden Samstag reicht, weil Verfolger Salzburg am Sonntag in Mattersbur­g nur Remis gespielt hat.

Das 0:0 war ein nicht zufriedens­tellendes Debüt für Trainer Thomas Letsch. Der Deutsche hat als erster RedBull-Trainer in seinem ersten Bundesliga-Spiel remisiert. Für Titelfavor­it Salzburg war es das dritte Remis in neun Tagen – auch das passt zu dieser kuriosen Saison.

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