Kurier

„Arbeiten an Lösungen, nicht an Luftschlös­sern“

Flüchtling­e. Kärntens Landeschef Kaiser präsentier­t heute den Sieben-Punkte-Plan der SPÖ

- – MARIA KERN

Tagelang hat zuletzt die ÖVP die Polit-Diskussion in Sachen Flüchtling­e vorangetri­eben, indem sie Obergrenze­n gefordert hat. Nun versucht der Koalitions­partner das Thema wieder aktiv anzugehen. Kärntens SPÖ-Landeshaup­tmann Peter Kaiser wird heute, Freitag, ein SiebenPunk­te-Paket „zur Entlastung Österreich­s in der Flüchtling­sfrage“präsentier­en.

Warum ein Landespoli­tiker den bundespoli­tischen Kurs in der aktuellen Causa Prima vorgibt, erklärt man in Kärnten damit, dass Kaiser als Landeschef auch für die Flüchtling­sagenden zuständig und zudem stellvertr­etender Bundespart­eichef sei. Er habe den Aktionspla­n in Absprache mit der Bundes- partei erarbeitet. Gestern gab der Spitzen-Rote bereits einen Vorgeschma­ck auf das, was er heute bei einem Neujahrsem­pfang des Kärntner Renner-Instituts in Klagenfurt vorstellen will. Via Twit

ter tat er kund: „SPÖ arbeitet an Lösungen, nicht an schwarz-blauen Luftschlös­sern.“

Dass er von einer Obergrenze für Asylsuchen­de und Asylberech­tigte – im Gegensatz zu Burgenland­s SPÖChef Hans Niessl – nichts hält, hat Kaiser schon vor einigen Tagen klargestel­lt.

Daher ist wenig überrasche­nd, dass im SPÖ-Papier keine Obergrenze enthalten sein wird. Im ORF- Radio sagte der Landeshaup­tmann gestern dazu: „Ich halte von zahlenmäßi­gen Festlegung­en nichts. Eine Obergrenze ist nicht der richtige Weg. Was wir brauchen, sind klare Kriterien.“Man müsse also klar zwischen Wirtschaft­s- flüchtling­en und politisch verfolgten Menschen unterschei­den.

Der Rote plädiert auch dafür, die Grundverso­rgung für Flüchtling­e zu reformiere­n. Derzeit gebe es nur Geldleistu­ngen. Es sei daher „zu überlegen, ob nicht Sachleistu­ngen klüger sind also monetäre Zuwendunge­n“.

Raschere Verfahren

Zum KURIER sagte Kaiser, dass auch das Tempo bei den Asylverfah­ren erhöht werden müsse. Da sei er mit seinem Kollegen Hans Niessl einer Meinung. Außerdem seien europaweit einheitlic­he Asylstanda­rds und einheitlic­he Rückführun­gsabkommen nötig.

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Kaiser sagt, „eine Obergrenze ist nicht der richtige Weg“

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