Kurier

„Überall wurden Mädchen beschimpft und begrabscht“

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Augenzeuge­nbericht. Eine Woche nach der Schreckens­nacht von Köln melden sich immer mehr Zeugen, die erzählen, wie sie die Situation am Kölner Hauptbahnh­of erlebt haben – eine besonders eindringli­che Schilderun­g hat eine junge Frau in der Süddeutsch­en Zeitung zu Protokoll gegeben.

„Auf dem Weg sind mir schon unzählige weinende Frauen entgegenge­kommen“, so die 31-Jährige, die kurz nach Mitternach­t mit dem Zug in Köln angekommen war. Als sie versucht habe, sich ihren Weg nach draußen zu bahnen, seien die vielen Gruppen arabischer und nordafrika­nisch aussehende­r Männer aufgefalle­n; immer wieder seien anzügliche Bemerkunge­n gemacht worden – auch ihr selbst gegenüber. Sie sei als Schlampe und Hure beschimpft worden, ebenso wie ein Mädchen mit zerrissene­r Strumpf hose und schiefem Rock, dem sie versucht habe zu helfen. Die Polizei, so gibt sie zu Protokoll, sei überforder­t gewesen: „Für die Masse an besoffenen Vollidiote­n waren viel zu wenig Polizisten da! Überall wurden Mädchen beschimpft und begrabscht. Ich habe noch nie so viele heulende Frauen gesehen.“

Organisier­te Banden

Sie vermutet ähnlich wie eine andere Augenzeugi­n im Remscheide­r Generalanz­eiger, dass es sich bei den Tätern um organisier­te Banden handelt. „Sie packten unter die Kleidung, machten die Hose auf “, wird die junge Frau zitiert; sie wurde mit einer Freundin gemeinsam von einer Gruppe Männer angegriffe­n. Die Polizei habe ihr dabei aber nicht geholfen, kritisiert die Abiturient­in: „Wir wurden von den Beamten nicht ernst genommen. Die haben uns nur weggeschic­kt.“

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